Alle Artikel in: Schönes & Banales

Liebe Kosmetikindustrie, ich kann dieses Jahr leider nicht mit euch feiern.

An alle Weihnachtsmänner, Elfen, rotnasige Rentiere & Hilfswichtel da draußen. Ich möchte dieses Jahr bitte, bitte KEINEN in hellblau gewickelten Gutschein mit weißer Schnörkelschrift und 80er-Jahre Schleife. Die schon immer latent spürbare Abneigung gegen diesen Wirtschaftszweig traf mich geballt nach einem eigenen Besuch im oben genannten Laden & gleichzeitigem Verlegenheitsgutscheinkauf (Der längst überfällige selbstkritische Post zu meiner eigenen Inkonsequenz ist in Arbeit). Stattdessen – liebe blondbezopfte, spitzohrige Weihnachtsfee im grünen Kleid  (schwere Disneyverseuchung in der Kindheit) – hätte ich gern drei Wünsche erfüllt.

Ich habe Carrie Bradshaw wieder getroffen und sie ist ganz anders, als ich sie in Erinnerung hatte.

Heute geht es auf Zeitreise. Kurz nach der Jahrtausendwende – in einem mittelgroßen Alpenstädtchen in Frankreich finden drei Austauschstudentinnen zueinander. Sie finden bald heraus, dass die finale Staffel von Sex and the City bereits im französischen Fernsehen läuft. Problem: Im Wohnheim befindet sich nur ein allgemeiner Fernsehraum mit sehr lauten Franzosen drin, die immer Sport gucken. Mit denen sie sich, selbst wenn eine minimale Chance bestünde, dass sie umschalten, schon aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht verständigen könnten. (Am Rande interessiert hier vielleicht die Geschichte, wie eine von ihnen im Fahrstuhl stecken & dort fast für immer blieb, weil sie dem Mann der Notrufzentrale die Adresse des Wohnheims ansagen musste, in dem sie gefangen war. Mit Postleitzahl.) Aber man wäre nicht Anfang 20, wenn man nicht für jedes Problem eine pragmatische Lösung vorzuweisen hätte. Die Studentinnen legen zusammen & beschließen, einen Fernseher zu kaufen. Denn die Wohnheimzimmer à 12 qm haben einen Fernsehanschluss. (Liebe mitlesende nächste Generation, das waren die düsteren Zeiten vor dem allgemeinen Gebrauch von Smartphones & Mediatheken. Und mit Wohnheimen ohne W-Lan.) Mangelnde Sprachkenntnisse führen auch dazu, …

Victoria’s Secret: Engel mit Full-time Job

Am 2. Dezember ist es wieder soweit & die alljährliche Victoria’s Secret Fashion Show erfreut die Welt. Na ja, zumindest einen Teil der Welt. Das Ganze wird wie immer ein Riesenspektakel, um möglichst viel Aufmerksamkeit für Unterwäsche zu erzeugen. 47 Engel (die offizielle Berufsbezeichnung der Models) werden den Laufsteg entlang laufen. Daneben gibt es noch singende Stars & erstmals ZWEI diamantenbesetzte BHs. Wahnsinn. Nun ist das Modeln für Victoria’s Secret sowieso nur der Crème de la Crème der internationalen Top-Models vorbehalten. Was unter anderem daran liegt, dass das Tragen der überdimensionierten Flügel so schwierig ist. Mhm. Untereinander herrscht angeblich auch große Konkurrenz, wer die größten Flügel hat, denn Größe der Flügel ist gleich Wichtigkeit & Marktwert des Model. Hach, die Frauen. Wobei, Größenvergleiche & Wichtigkeit in der Sozialkohorte… Den Engelaufmarsch zu kritisieren ist einfach. Die Engel sind immer fröhlich, haben alle die gleiche Frisur & einen unstillbaren Drang, Dauerküsschen zu werfen. Victoria’s Secret ist eine pinke Kaugummiwelt, die den vermeintlich perfekten Körper verkauft. Und das auch deutlich drüber schreibt, was erst kürzlich zu lauter Kritik führte. Richtig interessant am Marketing …

Leise rieselt das Klischee…

Das Weihnachtsmagazin des KaDeWe ist da!! Ich konnte es kaum erwarten. Denn ich liiiiiiebe Geschenke. Denn ich bin eine Frau. Und Frauen liiiiiieben Geschenke. Geschenke zeigen mir, dass ich das ganze Jahr alles richtig gemacht habe….Ich war ein braves Mädchen. Die Geschenkliste FÜR SIE (It’s a woman’s world) und FÜR IHN (Stilvoll unterwegs). Ich bekomme…einen Kimono mit Spitzeneinsätzen mit passendem Lingerieset. Denn Frauen liiiieben es, sich in Unterwäsche zu präsentieren. Dann ein Cocktailkleid mit Spitze, ein spitzenbesetztes Etuikleid & einen schwarzen Traum von einem Abendkleid. Da ist der Einsatz ganz dezent am Rücken – Spitze! Dazu noch der Strap-Slip, Handschellen mit goldener Kette & Peitsche, alles aus Satinbändern im passenden Koffer – soooo Shades of Grey. Und ein bisschen verruchte High Heels – spitzenbesetzt & transparent. Aber sehr stilvoll-verrucht. Und Männer liiiiieben hohe Schuhe. Fast so sehr wie Frauen Geschenke. Ein zuuuuckersüßes Babydoll und eng anliegendes Abendkleid mit Schößchen. Ich kann es mir leisten. Ich bin diszipliniert. Und Parfum, ein Collier, Ohrringe, Nagellack und Anti-Aging Augenserum. Ich bin ganz verliebt in den Häkelstring & den Häkelkragen mit Swarowskikristallen. Denn …

Warum ich Gilmore Girls vermisse…

Nachdem ich mir mal wieder jetzige Fernsehserien angesehen habe und die DVD-Kollektion der Serie wieder fand, fiel mir auf, wir sehr ich Gilmore Girls vermisse. Die Serie lief von 2000 bis 2007. Die ersten Folgen habe ich vor Jahren auf VOX gesehen & dann immer weiter geschaut. Die letzte Staffel dann fast parallel zur US-Ausstrahlung bei youtube. (Wann könnte jemand – Zeitverschiebung mit eingerechnet – die neueste Folge eingestellt haben?) Die Gilmore Girls sind Mutter Lorelai & Tochter Rory Gilmore, altersmäßig nur 16 Jahre auseinander, die sich gemeinsam durchs Leben schlagen. Außerdem geht es noch um: Bücher Rory, die zu Beginn der Serie 13 oder 14 ist, könnte man als niedliches Mädchen bezeichnen. Sie ist klein & lange, braune Haare umrahmen ihre Rehaugen. Rory ist sehr klug. Ihr größter Wunsch ist es nach Harvard zu kommen. (Schließlich studiert sie in Yale). Rory hat ständig Bücher unter dem Arm, sie ist eine Leseratte. Rory ist nicht die leicht verhuschte, kluge Freundin der Hauptfigur in einer Teenagerserie. Sie ist die Hauptfigur. Ihre beste Freundin Lane ist auch nicht die …