Alle Artikel mit dem Schlagwort: Zieh das an!

makellosmag und die Taschenverschwörung

Als im Harry Potter-Theaterstück Hermine mit einer dunkelhäutigen Schauspielerin besetzt wurde, folgte ein kleiner Aufruhr in der Fangemeinde. J.K. Rowling konterte souverän, sie hätte nie Hermines Hautfarbe beschrieben – und sich einfach für die beste Schauspielerin entschieden. Eine Sache allerdings ist klar. Harry Potter hätte nie ein Mädchen sein können.  Bevor ihr anfangt, wütende Kommentare zu schreiben. Ich weiß, wie mutig, intelligent und klug weibliche Charaktere sein können. Hermine ist das beste Beispiel, sie trägt die ganze Serie. Und trotzdem führt kein Weg daran vorbei, dass man Harry nur als Jungen beschreiben konnte. Um das zu verstehen, müssen wir uns gar nicht anschauen, wie sein Charakter beschrieben wird. Auch seine blitzförmige Narbe hätte ein Mädchen tragen können. Nein, wir müssen nur etwas tiefer an ihm herunter blicken.

„Ein Rock verleiht auch Autorität.“ – Berufskleidung über den Wolken

IN DER LETZTEN WOCHE erreichte die Geschichte von Nicola Thorp auch die deutschen Feuilletons von Süddeutsche, ZEIT bis FAZ. Die Zeitarbeitskraft sollte als Rezeptionistin im Londoner Büro der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers arbeiten, weigerte sich aber High Heels mit 5 cm-Absatz zu tragen und wurde nach Hause geschickt. Inzwischen hat Thorp eine Petition gestartet und Frauen posten aus Solidarität Fotos von sich in flachen Schuhen im Büro. Darf ein Arbeitgeber Kleidungsvorschriften machen, die eine bestimmte Art von Weiblichkeit einfordern? Rein rechtlich, ja. Es gibt sie bei Banken, Juwelieren oder Parfümerien. Als ein Pilot der Lufthansa vor zwei Jahren klagte, weil er seine Pilotenmütze nicht tragen wollte,  – Den Pilotinnen war das Tragen freigestellt. – gab ihm das Bundesarbeitsgericht Recht. Es bestätigte aber auch, Kleidungsvorschriften für Männer und Frauen dürfen unterschiedlich sein. Ich habe nur zwei internationale Tourismusbörsen als Messehostess auf hohen Schuhen verbracht und kann unumwunden zugeben, diese Erfahrung hat mir Promotionjobs und hohe Schuhe nachhaltig verleidet. Aber nicht bei jeder Arbeit, die feminine Kleidung vorsieht, ist eine Bierhalle in unmittelbarer Nähe… Deshalb habe ich bei Lisa …

Alle Jahre wieder – shiny, happy Engel

Jedes Jahr im November, kurz bevor die Weihnachtsbeleuchtung die Straßen erhellt, glitzert ein diamantenbesetzer BH durch die Nacht. Millionen schauen zu, wenn die Victoria’s Secret Engel in einer Wolke aus Haarspray, Kristallen & pinkem Satin auf die Erde herabschweben. Die Lichter, der Glitzer & Glamour hat seine ganz eigene Faszination & Victoria’s Secret spielt gern mit der eigenen Weltentrücktheit. Das Augenzwinkern wird dabei nicht nur kultiviert, sondern mit jedem Jahr weiter perfektioniert. Hier ist nichts nur sexy, sondern immer auch fun. Der Spaß steht im Vordergrund, die Engel lächeln & werfen Küsschen. Es ist ein sorgfältig durchorchestriertes Ereignis mit Prominenten in der ersten Reihe & aktueller Musik, kalkuliertem Lichteinsatz & minutiöser Planung – das trotzdem nie den Anschein einer großen lockeren Pyjamaparty verliert, bei der fröhliche Mädchen Verkleiden spielen. Mittlerweile spielt auch die Vorberichterstattung eine große Rolle. Auf der eigenen Internetseite & auf youtube kann im Vorfeld die Konzeption der Show bis zu den Castings verfolgt werden. Im letzten Jahr schrieb ich darüber, wie die Körperarbeit der Models zu einem Full-Time-Job stilisiert wird, den man gern mit den Anstrengungen …

Die einzige akzeptable Valentinstagsunterwäsche

Ladies, ladies, ladies, ich bin sicher nicht die Erste, die euch daran erinnert. Aber die wichtigen Dinge kann man einfach nicht oft genug sagen. Am Valentinstag müssen wir uns ein bisschen ins Zeug legen. Womöglich bekommen wir Blumen oder Pralinen. Oder gar Schmuck. Da sollte es kein gedankenloses, plumpes Gegengeschenk sein. Am Besten verpacken wir uns selbst. Im Vorfeld des großen Tages leistet die Frauenzeitschrift-Konsumindustrie ganze Arbeit. Passende Unterwäsche lautet die Antwort. Ganz schön viel Aufwand für etwas, dass irgendwann mal eher einen hygienischen als ästhetischen Nutzen hatte. Aber das ist lang her. Heute ist es quasi selbstverständlich, sich im Vorfeld des Tages (und irgendwie auch aller anderen Tage) ein bisschen mehr Gedanken darüber zu machen, wie man sich untenrum am Besten präsentiert. Wofür ist die ganze Presse denn anderes da, als sicherzustellen, dass wir noch ein bisschen kritischer gegenüber dem Verbesserungspotenzial unserer Vagina werden? Wahrheit I: Nicht nur Haare sollten so weit wie möglich (abhängig vom persönlichen Schmerzempfinden & Zeitbudget) von ihr ferngehalten werden. Am Besten dekoriert man das Ganze zusätzlich mit Spitze & …