Jahr: 2016

Zu Gast im Lila Podcast

Jedes Jahr zu Weihnachten laden sich die Macherinnen vom Lila Podcast, dem besten, lustigsten und sympathischsten Feminismus-Podcast von hier bis zum Ende des Patriarchats einen Gast ein. Diesmal war das ich und ich hatte viel Spaß mit Kathrin in ihrer Küche (inklusive Glühwein und Stollen). Worüber wir geredet haben, könnt ihr hier nachhören.

Stoppt den Weihnachtsessen-Hass

Es passiert jedes Jahr kurz nach Weihnachten. Es passiert in den sozialen Netzwerken und im realen Leben. Menschen erzählen von ihrem Weihnachtsfest und sie erzählen vom Essen. Sie stöhnen, sie stöhnen sehr laut, sie beschweren sich. Sie sind sich sicher, dass sie bis Silvester eigentlich gar nichts mehr essen müssten. Mindestens. Sie klopfen auf ihre Mini-Bäuchlein und sagen „Heute geht es zum Ultraschall.“ Sie detoxen, sie joggen. Sie sagen: „Jetzt aber wieder auf Linie, jetzt wieder in die Spur.“ Sie meinen, sie haben sich etwas ruiniert: ihre Diät, ihre gesunde Ernährung, ihren sonst von schädlichen Einflüssen freigehaltenen Körper. Ich bin müde, ich kann es nicht mehr hören. Eigentlich wollte ich einen lustigen Post darüber schreiben, wie ich erstmalig nach Weihnachten wieder eine Hose ohne Gummizug anziehe. Aber es hat mir meinen Humor vertrieben. Denn sie ruinieren sich nur eines, ihr vergangenes Weihnachtsfest. Und meines auch. Weihnachten. Kekse, Stollen, Ente, Lebkuchen – Butter, Zucker, Fett – wenn es euch wie uns geht, existieren sogar noch die Reste des leckeren Essens in Tupperdosen, verteilt im ganzen Haus. …

Happy Holidays

Es war ein tolles Jahr mit euch. Ich habe die besten Leserinnen (und ein paar versprengte Leser) der Welt. Es ist toll, mit euch meine Texte zu teilen. Egal, ob ihr Weihnachten feiert oder nicht, ich wünsche euch ein wenig Ruhe und Besinnlichkeit und viele geliebte Menschen um euch herum. Für mich geht es jetzt in die Weihnachtspause. Und ich muss zwangsläufig an das letzte Jahr denken, als ich mich auch früh verabschiedete. Aus gutem Grund, denn an Weihnachten kam auch mein Weihnachtsbaby. Der Text zum Wunder ist übrigens der meistgelesene Post des Jahres: Körper, später. Auf Platz 2 folgt Ivanka Trumps Feminismus und am dritthäufigsten wurde die SHAPE-Frau im Urlaub angeklickt. Mit ganzen 4 Aufrufen steht auf Platz 1.031 und damit dem letzten Platz in diesem Jahr dieser Listenpost: 10 Dinge, über die ich meine Meinung geändert habe. Ich finde ja, es spricht wiederum für meine Leserinnen, also euch, dass ihr offensichtlich nicht so gern auf Listen mit klickbaren Titeln klickt. (Aber bei Nummer 5 werdet ihr schmunzeln.) Rutscht gut ins das neue Jahr. …

Sex in Winterwonderland

Die US-Comsopolitan hat eine interessante Geschichte. In den 60er Jahren hatten sich junge Frauen neue Freiräume erkämpft. Sie hatten Jobs, gaben ihr eigenes Geld aus und hatten vorehelichen Sex. Gut, der wurde nicht erst in den 60ern erfunden, aber in Zusammenhang mit wirtschaftlich unabhängigen jungen Frauen war es schon etwas Neues. Immer noch so neu, dass man in der Öffentlichkeit nicht wirklich darüber sprach. 1962 veröffentlichte die Autorin Helen Hurley Brown (Fun Fact: gerade jungverheiratet) das Buch zum Single-Girls-Having-Fun-Phänomen. Es hieß Sex and the Single Girl, wurde ein Bestseller und Helen mit Leserinnenbriefen überschüttet. Zur gleichen Zeit suchte man bei Hearst Verlag eine neue Chefredakteurin für eine Publikation, die man eigentlich schon einstellen wollte. Helen bekam den Job (Frauen werden in Krisenzeiten ja bis heute gern eingestellt um es zu richten.) und machte die Cosmopolitan, deren Chefredakteurin sie 32 Jahre lang bleiben sollte, zu der Zeitschrift für die neuen jungen Frauen. (Zuerst stellte sie übrigens erstmal ein paar Frauen ein. Die alte Cosmopolitan wurde nämlich weitestgehend von Männern geschrieben.) Die Arbeitswelt wurde, auch das war neu …

Gastbeitrag: Hypochondrie wird mein Leben retten

Winter ist Erkältungszeit. Da passt es gut, dass meine Gastautorin dem Kranksein seinen ganz eigenen Charme abgewinnt. Marie findet nämlich, ihre Hypochondrie wird ihr einmal das Leben retten. (Vorsicht: ironische Behandlung des Themas) Ich hatte schon alles: Krebs in allen Stadien und Körperteilen, ein paar Herzinfarkte und die ganzen sehr seltenen Krankheitsbilder, die sich mir über meinen Freund das Internet nach kurzer Selbstdiagnose routinemäßig eröffnen. Trotzdem war und bin ich laut meiner Ärztin in ziemlich guter Gesundheit. Ausgenommen ist hier natürlich meine nicht ganz austherapierte, aber ganz und gar nicht operierbare Hypochondrie. Hypochondrie ist, für die Uneingeweihten, laut Wikipedia eine „Störung, bei der die Betroffenen unter ausgeprägten (Aber eben nicht völlig unbegründeten!) Ängsten leiden, eine ernsthafte Erkrankung zu haben, ohne dass sich dafür ein Befund finden lässt (Aha, nicht gefunden. Was nicht heißt, dass es nicht doch einen gibt!)“ Oder, einfacher ausgedrückt: Ich mache ständig aus einer Mücke einen Elefanten. Oder, um ein Beispiel zu bemühen, man hält den ersten Pickel mit 13 für einen bösartigen (Ja, was denn sonst?) Tumor. Während meines bisherigen Lebens …