Alle Artikel in: Leben & Lesen

Lügen, die ich mir erzählt habe

Der heutige Gastbeitrag erreichte mich mit folgendem Mailtext: „Ich hätte es nicht geglaubt, aber es ist mir passiert. Ich bin gut ausgebildet, klug und informiert und trotzdem habe ich Gewalt lange nicht erkannt. Ich habe es mir nicht eingestanden, meinen eigenen Gefühlen nicht vertraut. Ich beschrieb es als nicht richtig gewollt oder anders gemeint und manchmal sogar als nur unangenehm“. Hier ist der Text. Ich war zwei Jahre in einer Gewaltbeziehung.

Nicht ohne meine Yogamatte – Ein tiefenentspannter Gastbeitrag

Unser Leben ist schnell und wir halten nur selten inne. Birgitta, die ihr auch auf ihrem eigenen Blog besuchen könnt, hat für sich einen Weg gefunden mit einem Alltag umzugehen, der Stress und Belastungen bereit hält. Und der heißt Yoga. Warum es ihr einfach gut tut und sie ihre Matte immer im Gepäck hat, erfahrt ihr hier.  Yoga begleitet mich schon seit vielen Jahren und hat sich in meinem Leben ordentlich breit gemacht. Als Kind einer nomadisch veranlagten Familie habe ich schon früh das Reisen gelernt. Auch heute mache ich noch gerne Ausflüge, um den großen Herausforderungen der Welt zu entfliehen. Ich zeige dem Stress einfach die rote Karte und packe meine Yogamatte ein. Ich habe mit Yoga angefangen, da war von Yogareisen in ferne Länder oder schicken Yogaoutfits noch gar keine Rede. So zähle ich mich heute zu den wanderlustigen Nomaden, die Yoga zwar ernst nehmen, aber dennoch kein Problem damit haben, es aus der ursprünglichen Form zu heben. Und hätten nicht schon vor mir andere Yogis diesen Gedanken in die Welt getragen, wäre der globale Siegeszug von …

„Manchmal denke ich, es fehlt nur noch die Ohrläppchencreme.“ – Ein Interview über Schönheit und Kosmetik

Andrea ist eine meiner ersten Leserinnen. Seit ihrem ersten Kommentar freue ich mich immer, wenn sie mir ihre Meinung da lässt. Denn die lässt mich oft in eine neue Richtung denken. Das liegt nicht nur daran, dass sie sich als Kosmetikerin auch von Berufswegen her gut mit dem ganzen Schönheitszirkus auskennt. Ohne sie je getroffen zu haben (obwohl wir noch diesen Sofaplan haben), finde ich, sie ist genau das, was man sich unter einer starken und klugen Frau vorstellt. Und cool natürlich. Sonst wäre sie auch nicht meine coole Frau im August. Also, Vorhang auf für ihr Interview. Wer mehr von ihr lesen möchte, kann sie auf ihrem Blog Michou à la mode besuchen. Um die wunderbaren Sachen, die sie näht, zu bewundern – und noch mehr kluge Gedanken zu entdecken. *** Wenn ich mich über die Schönheitsindustrie ärgere, kommentierst du gern, dass Make-up und Schönheitsrituale auch positiv wirken können… Ich denke, der Wunsch, den Körper zu verschönern, die Freude an Schönheit und Ästhetik, ist etwas Menschliches. Wenn ich in feministischen Kreisen etwas zu diesem Thema lese, dann ist das häufig …

Erwachsen

Als wir uns trafen, sagtest du: „Mann, was sind wir erwachsen geworden.“ Ich war irritiert, weil mir der Gedanke nicht gekommen war, darüber nachzudenken, ob ich das wäre oder wann ich es sein würde. Vielleicht weil ich das Erwachsensein nie herbeigesehnt habe. Keine träumerischen Momente im Jugendzimmer, in denen ich mir ausmalte, wie es sein würde, wenn ich die mystische Schwelle überschreite. Was wäre der Bezugspunkt meiner Sehnsüchte gewesen? Alles zu dürfen, allein zu entscheiden, alle Antworten zu kennen? Das Erwachsensein nicht Kontrolle bedeuten würde, war mir klar. Erwachsensein ist zu verstehen, dass man nicht alle Antworten kennt und trotzdem Pläne zu machen, sich führen zu lassen und selbst zu leiten. Statt Allmacht ist Erwachsensein doch vielmehr zu wissen, dass man vieles nicht beeinflussen kann. Vielleicht ist genau das die Veränderung, die wir „erwachsen werden“ nennen. Die Einsicht, dass man selbst nicht das Wichtigste ist. Die eigenen Wünsche und Entscheidungen nicht das Maß aller Dinge. Dein Satz hat etwas ausgelöst. „Erwachsen“ ist keine meiner Selbstbezeichnungen, aber meine Freunde werden 40. Ich habe nicht den Eindruck, …

Warum ich Bibi Blocksberg trotzdem liebe

Vor Kurzem machte eine Untersuchung zu Kinderhörspielen die Runde. Bibi Blocksberg wurde als langweilige Spießerin enttarnt, die nur das stereotype Familienbild der 80er Jahre verbreitet. Eine Welt, in der Frauen für den Haushalt und Männer für die Entscheidungen zuständig sind.  Im Deutschlandradio-Beitrag sagt einer der Wissenschaftler: „Eigentlich könnten die beiden Frauen Bibi und Barbara Blocksberg alles tun, was sie wollen, sie sind unglaublich mächtig. Aber sie tun nicht, was sie wollen. Es geht ständig darum, sie zu normalisieren.“ Ich habe Bibi Blocksberg – Hörspiele als Kind geliebt und ich liebe sie immer noch. Inzwischen hören wir sie zu zweit. Deshalb – da bin ich ganz ehrlich – trifft es mich, wenn meine Bibi in der VICE als „angepasster Feigling“ beschrieben wird, der sich nur ein „beknacktes Zelt und einen fliegenden Besen“ hext, obwohl sie doch so viel coolere Sachen könnte. Bevor ich zum Langweilevorwurf komme, eines vorneweg. 2008 wurden in 24 Ländern Figuren im Kinderfernsehen und Filmen untersucht. Das Ergebnis: Mädchenfiguren sind unterrepräsentiert. In Deutschland ist die Verteilung 31% weiblich und 69% männlich, was im Schnitt aller Länder liegt …