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Nicht ohne meine Yogamatte – Ein tiefenentspannter Gastbeitrag

Unser Leben ist schnell und wir halten nur selten inne. Birgitta, die ihr auch auf ihrem eigenen Blog besuchen könnt, hat für sich einen Weg gefunden mit einem Alltag umzugehen, der Stress und Belastungen bereit hält. Und der heißt Yoga. Warum es ihr einfach gut tut und sie ihre Matte immer im Gepäck hat, erfahrt ihr hier. 

Yoga begleitet mich schon seit vielen Jahren und hat sich in meinem Leben ordentlich breit gemacht. Als Kind einer nomadisch veranlagten Familie habe ich schon früh das Reisen gelernt. Auch heute mache ich noch gerne Ausflüge, um den großen Herausforderungen der Welt zu entfliehen. Ich zeige dem Stress einfach die rote Karte und packe meine Yogamatte ein.

Ich habe mit Yoga angefangen, da war von Yogareisen in ferne Länder oder schicken Yogaoutfits noch gar keine Rede. So zähle ich mich heute zu den wanderlustigen Nomaden, die Yoga zwar ernst nehmen, aber dennoch kein Problem damit haben, es aus der ursprünglichen Form zu heben. Und hätten nicht schon vor mir andere Yogis diesen Gedanken in die Welt getragen, wäre der globale Siegeszug von Adho Muka Svanasana (Hund mit dem Gesicht nach unten) ganz sicher schon im südindischen Mysore zu Ende gewesen. Es gibt einfach nichts Schöneres, als früh morgens die Sonne zu begrüßen oder den Hund auf den Grund des Bodensees hinabschauen zu lassen. Tief einzuatmen, während die Gischt des Meeres aufspritzt und sich die Wellen an den schroffen Felsen brechen. Einfach mal nichts denken und beim Üben der Haltung des Zweiten Kriegers, Wind und Wasser auf dem Gesicht zu spüren. Je wilder das Meer dabei tobt, desto besser gefällt es mir. Seit einiger Zeit kam noch die beruhigende Gewissheit hinzu, dass kreative Gedanken und körperliche Energie sofort zu mir zurückkehren, sobald ich am Meer bin und die Yogamatte ausrolle.

Yoga ist ein unkomplizierter Reisebegleiter

Egal wohin die Reise geht, Yoga ist ein unschlagbar unkomplizierter Reisebegleiter und begleitet mich überall hin. Mein gesamtes Gepäck könnte verloren gehen, und alles was ich zum täglichen Üben brauche, wäre immer noch da: mein Körper, mein Atem und mein aufmerksames Bewusstsein. Reisen und Yoga gehören für mich unzertrennlich zusammen.

Panta rhei, alles fließt?

Die Yogapraxis ist wie eine Pflanze, die keimt und wächst. Sie hat ein Eigenleben und ist nur teilweise kontrollierbar.

AndreaSchombaraFotografie-13Als Rechtsanwältin und Journalistin denkt und schreibt Birgitta für verschiedene Magazine – seit kurzem auch für ihren eigenen Blog. Zum Überleben braucht sie Yoga und hat deshalb immer ihre Matte im Gepäck.

So wäre es auch ein Trugschluss zu glauben, der reisende Yogi käme ganz ohne Widerstände aus. Das mobile Yoga schreibt seine eigene Geschichte, die an so manchen Urlaubstagen sicher das Zeug zum Bestseller gehabt hätte. Und wie das mit Bestsellern nun mal so ist, haben sie oft ein unerwartetes Ende. Das können schon mal die Kirchenglocken sein, deren umwerfender Klang jeden Versuch einer Balanceübung torpediert. Auch plötzlich einsetzende Gewitter oder verwehte Sandkörner in den Augen können einem ohne Vorwarnung den Atem rauben. Aber oftmals sind es einfach nur Hotelgäste oder Passanten, die allzu gern meine Yogapraxis kommentieren. Meistens ungebeten und lautstark. Auch wenn es für einen Yogi erst richtig spannend wird, wenn er bei seiner Yogaübung Widerstand spürt, ziehe ich mich dann lieber auf mein Hotelzimmer zurück. Denn eine handtuchgroße freie Fläche für die Yogamatte weist es eigentlich immer auf. Hier macht sich dann eine auch dünne, faltbare Travelmat bezahlt, die minimalistisch ins kleinste Handgepäck passt, aber dann jederzeit für ihren großen Auftritt bereit ist.

Yoga auf Reisen ist ideal um Ballast abzuwerfen

Auch beim Outfit ist man gegenüber anderen Sportreisenden klar im Vorteil. Yoga macht es einem leicht. Zwischen Pyjama und Bikini ist fast alles geeignet. Es muss nur bequem sein. Yoga auf Reisen ist perfekt für Leute, die Überflüssiges gerne weglassen und Ballast abwerfen wollen. Ob zu Hause oder auf Reisen: Die eigentliche Herausforderung beim Yoga liegt weder an der Umgebung oder den Übungen selbst, sondern vielmehr in der Überwindung auch in schwierigen Zeiten die Yogamatte auszurollen; sich aufzuraffen und die Übungen zu machen.

Eben dann, wenn man es am meisten braucht. Man lernt dabei, dass man plötzlich wieder sehr spannende Dinge wahrnimmt, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt und wie schön sie sind: den eigenen Atem zum Beispiel. Oder einfach das Gefühl, dass man mehr ist als ein Kopf. Denn Stress macht starr. Körperlich wie geistig.

Also packe ich immer wieder meine Yogamatte ein und nehme mir die Freiheit, mich nach Herzenslust zu verbiegen. Dann fühle ich mich lebendig und bin in meinem Element. Zu Hause. Ganz gleich, wo ich gerade bin.

Foto: flickr – Matt Madd – CC by 2.0

1 Kommentare

  1. Danke für den Beitrag. Ja, ich sollte auch viel öfter meine Yoga-Übungen machen! Ich brauche immer noch das Gerüst von Kurs-Terminen in der Woche um mich aufzuraffen… aber wenn ich diese Termine einhalte, bin ich ein ausgeglichener Mensch. Yoga tut gut.

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