Alle Artikel in: Kinder & Küche

Warum ihr alle für die Apokalypse Backpulver einpacken müsst

Der Frühling ist da! Also Eis essen, die Winterjacke weghängen & mal wieder erwägen, sich die Beine zu rasieren. Aber auch Frühjahrsputz. Die Sonne zeigt es unerbittlich. Da, wo man sich in den dunklen Monaten wunderte, dass man so schnell mit dem Putzen fertig war, lag halt irgendwie doch Staub. Gerade lese ich allerorten vom ökologisch verträglichen Putzen. Sogar in der US-VOGUE, die ich auf einem Flug neulich erwarb. Neben Schlaghosen & flowy shirts rät man mir zum ökologisch optimierten Reinigungsprozess. Grün ist auch hier das neue schwarz. Nach kurzer Verwunderung darüber, dass die VOGUE-Frau überhaupt putzt, war ich angefixt. Nicht erst seit Naomi Kleins Klimathriller auf dem Nachttisch liegt, weiß ich natürlich, dass man bei einem selbst anfangen muss. Und mich mein A++ Kühlschrank & die Tatsache, dass ich immer versuche Einkaufstüten im Kofferraum zu haben (des Autos jaja, Ironie bemerkt) natürlich nicht retten wird beim jüngsten Gericht. Wenn herauskommt, dass ich Wegwerftücher benutze & aus Faulheit für zwei Töpfe die Spülmaschine anstelle…und im Zweifel nochmals durchlaufen lasse. Falls ihr auch fürchtet, Probleme mit dem Karma …

Wie mein Herz verbutterte & mein Horrorfilmkonsum dahinschmolz

Nun ist es gerade ziemlich modern, verlauten zu lassen, dass Kinder unglaublich anstrengend & nervig sind, man sie aber trotzdem bekommen sollte. Da mache ich mal mit. Leute, kriegt Kinder. Sie bringen einen um Einiges. Ihr kennt das, so Dinge wie Karriere (die man vielleicht gar nicht haben wollte & sonst auch nicht auf dem Silbertablett serviert bekommt), langweilige Abende in langweiligen Clubs inklusive dem Versumpfen auf Sofas am Sonntagmorgen danach (alles gesagt) & natürlich Schlaf (Ok, hier wird’s tricky. Das IST die miese Seite.). Mein Kind hat mir aber etwas genommen, dem ich wirklich hinter her trauere. Es hat mich aufgeweicht & mein Herz verbuttert. Denn, ich kann keine Horrorfilme mehr sehen. Vor dem Kind nahm ich Urlaub zum Fantasy Filmfest. Weil ich fünf Filme am Tag sehen musste. Ok, danach fährt man mit einem anderen Gefühl durch den nächtlichen Tiergarten. Ich hatte Bloody Disgusting als Startseite & erwartete die Filmstarts wie andere heute Shades of Grey. Bei Vintage dachte ich daran, dass es mir peinlich ist, die Originalversion von The Hills Have Eyes immer noch nicht gesehen zu …

Der lange Weg zur Tinkerbell-Geburtstagstorte (…der feministischsten aller Backwerke)

Mitte der Woche habe ich meine Kochfreude geteilt & schon gibt es die Gelegenheit für den ersten Backpost. Es ist nämlich Kindergeburtstagszeit. Nun hatte ich nicht sonderlich viel darüber nachgedacht, was für eine Mutter ich sein wollte, bevor mein Kind in mein Leben trat. Eine grandiose, soviel war klar. Aber die Details waren (und sind manchmal) noch erstaunlich unausgeschmückt. Eine Sache hatte ich mir trotzdem geschworen. Nie, nie, nie wollte ich einen dieser Kindergeburtstage nach bester Partyplanermanier mit Mottotischdecken, Goodie-Bag & dreistöckiger Mottotorte feiern. Was soll ich sagen, man wird Mutter & kapituliert irgendwann. Spaß beiseite, eine riesen Einladungsveranstaltung gibt es nicht. Aber ehrlicherweise ist der Wunsch auch noch nicht mit Nachdruck aufgekommen. Fragt mich nochmal im nächsten Jahr. Was ich aber tatsächlich jedes Jahr mache, ist, eine Torte zu backen. Im auslösenden ersten Jahr war es auch die Nostalgie der zu Ende gehenden Elternzeit, die mich zur Internetrecherche nach Rollfondant (die eingefärbte Zuckermasse, mit der man verzieren kann) trieb. Jetzt ist es schöne Tradition & mir macht das Überlegen & Backen Spaß. Da ich …

Vielen Dank, liebe Ordnungs- & Putzliteratur – ich brauche es wirklich nicht aufgeräumter

Es ist nicht das erste Mal, dass ich mir Gedanken zur Hausarbeit mache. Wer nicht schonmal gestöhnt hat, werfe den ersten Stein. Wie das so ist mit unliebsamen Dingen, macht man sich tendenziell viel lieber Gedanken darüber, wie man das Ungeliebte schneller & effizienter erledigen kann (wahlweise inklusive Selbstmitleid), als es anzupacken. Ich war also eigentlich ganz interessiert, als mir ein neues Buch in die Hände fiel, was nicht weniger als Magisches Aufräumen verspricht. Nur der Zauberstab wurde nicht mitgeliefert. Vielleicht ist er personalisiert & muss in der Winkelgasse separat erworben werden, dachte ich & machte mich ans Lesen. Es handelt es sich eigentlich um zwei Bücher, die in Japan die Bestsellerlisten stürmten. Ist es dort nicht sehr beengt? Wahrscheinlich hat die Idee, keinen Platz mehr mit sinnlosem Kram zu verschwenden, deshalb so eingeschlagen. Die Autorin baut gerade ein Imperium darauf auf, Menschen das Aufräumen beizubringen. Es geht nämlich gar nicht so sehr ums Putzen sondern vielmehr ums Ordnung schaffen. Zauberwort: Vereinfachen. Denn, so die unbestechliche Logik, wer weniger Zeug hat, muss auch weniger aufräumen. Das Ganze funktioniert wie eine …

Rosa Kindertrauer

Es ist etwas passiert, was mich nachdenklich macht. Aber bevor ich zu der eigentlichen Geschichte komme, eine kleine Rede vorab. Nicht schon wieder rosa! Gendermarketing macht mir schlechte Laune. Wann immer ich etwas „nur für Jungen“ & „nur für Mädchen“ sehe, regt sich meine innere Revoluzzerin. Das war schon so, bevor ich Mutter wurde. In der Gender Studies Einführung habe ich mit der Verblüffung einer 19jährigen festgestellt, dass es naturgegeben nicht gibt (Ihr wisst schon, damals als wir in der Höhle lebten). Eine Zuordnung von Spielzeug, Esswaren & Kleidung nach Geschlecht hat einfach den wunderbaren Effekt, dass die Leute alles 2x kaufen müssen. Weil das Produkt für Mädchen, so wird suggeriert, für Jungen ungeeignet ist.  Man würde zwangsläufig in die Kategorie schlechte Eltern fallen, wenn man seinem Kind nicht die angemessenere Förderung, das „Passende“ zur Verfügung stellt. Und wenn man es tut, fühlt man sich vielleicht auch noch ein bisschen besser als andere Eltern. Das ist sowieso ein Topos der Elternkonsumindustrie (Chinesischfrüherziehung und so.) Deshalb kommt das Ganze auch auf, als der Konsum geboren wird & …