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Das echte Leben – by makellosmag

Das echte Leben ist eine lose Blogserie, die auf wenig wesentliche Wochenereignisse blickt.

Da haben wir den Frosch im Salat. Kermit, der schlaksige, grüne Quacker, über dessen Trennung von Miss Piggy ich gerade noch schrieb, hat also eine Neue. Denise, die Sau, ist „deutlich schlanker, brünett – und außerdem jünger.“  Ansonsten sieht sie Miss Piggy erstaunlich ähnlich. Die gleichen voluminösen Lockentürme, nur eben gepaart mit einem coolen Job bei ABC. Die jungen Dinger wollen heute ja alle Karriere machen.

Nun sollte Denise darauf achten, dass ihr Dünnsein nicht langfristig auf Kosten der tollen Haare  geht. Nicht nur, weil diese beiden Features scheinbar eine mythische Verbindung beim Attraktivitätsindex eingehen. Wie die BUNTE, ganz der Mission verpflichtet, dass sich ihre weibliche Leserschaft NICHT dem gefährlichen Schlankheitswahn hingibt, diese Woche informiert, können einem von zuviel Hüftknochen nämlich die Haare abhanden kommen. Umso schöner, dass man jetzt exklusiv nachwachsende Haare bei Letizia von Spanien als Zeichen einer Genesung von der Size-Zero-Figur findet. Ich kenne solche abgebrochenen Haare zwar eher von Föhnexperimenten. Aber was weiß ich schon.

Eine andere Neuprinzessin muss noch ein bisschen üben. Sofia von Schweden trug Nylons in offenen Schuhen. Sonst macht sie aber alles richtig im Prinzessinnenleben & wird folgerichtig seit Neuestem bei unserer liebsten Suchmaschine auch mit dem Wort „schwanger“ & nicht mehr mit ihren Bikinibildern gematcht. Halleluja.

Dass man trotz fragwürdigem Fashion-Sense im Anfangsstadium etwas werden kann, zeigte auch Victoria Beckham. Über die gab es, als sie noch Adams hieß, auch das Gerücht, dass ihr Modelabels gern Produkte der Konkurrenz schickten, um deren Ruf zu schädigen. Heute wird sie gern mit dem Titel Stilkone versehen & kann ihre Kreationen bald wieder auf der großen Bühne ausführen. Schließlich steht die Spice Girls – Reunion an. Grund genug für das Deutschlandradio nachzufragen: Muss das sein, gibt es da einen Bedarf? Antwort: Für Mädchen, die abgeschlagen in der Provinz saßen, mochte die Girl Power-Schiene funktionieren (also für mich), sonst war aber alles ziemlich kommerziell & reaktionär (Maggy Thatcher – Fans & so). Generell hätte man lieber mehr Riot Grrl – Attitude, aber ganz  schlecht war so eine Gruppe auch nicht, weil heute – im Sinne des Neoliberalismus – jeder für sich allein kämpft & nur noch die Einzelstars (hier kommt die unweigerliche Beyoncé-Mention) gefeiert werden. Aha.

Dem möchte ich hinzufügen, dass die Spice Girls ja fast alle Mütter sind, die nun nach mehr oder weniger ruhigen Erziehungsjahren (bisschen Fitness-DVDs, Solokarrieren & Modelinien) wieder in den Job einsteigen wollen. Da sollte man es den Frauen nicht so schwer machen. Auch wenn das natürlich dem Neoliberalismus in die Hände spielt.

Überhaupt ist sehr viel Liebe in der Welt. Scheidungen werden jetzt per #divorceselfie abgehandelt. Ungemein praktisch, weil man so allen zeigen kann, dass man sein Leben trotzdem im Griff hat (begleitender Hashtag: #bestdivorceever), trotz der einmal geschlossenen Ehe wahnsinnig progressiv ist (#mymodernfamily), oder dem Markt wieder zur Verfügung steht (#singleagain,  #fitmom). Manche können natürlich nicht anders & müssen dem Partner noch eins mitgeben: #idontevenlikeyourcat.

Es soll ja Hochzeitsfotografen geben, die die Dauer der Ehe schon vorhersagen können, wenn sie die Vorstellungen des Paares von der Fotogestaltung hören. Zumindest scheint der Job eine gewisse Abneigung gegen Inszenierung mit sich zu bringen. Wie erklärt es sich sonst, dass ausgerechnet eine Hochzeitsfotografin aus Portland mit Sociality Barbie den zur Zeit am rasantesten wachsenden Instagram-Account gestartet hat, der die ganze Hipster-Instagram-Selbstdarstellung parodiert. Oder perfektioniert? Alles ist leichter zu ertragen mit einem ironischen Lächeln auf dem Lippen – auch die eigenen Essensbilder. Das gilt auch für mich.

Dass Menschen voller Widersprüche sind, wissen auch Googles selbstfahrende Autos, die immer wieder im Echteinsatz daran scheitern, dass sich andere, mit menschlichen Fahrern ausgestattete Fahrzeuge, nicht an die Regeln halten. Mich beruhigt das ungemein, weil es heißt, dass sie nie im Berliner Straßenverkehr eingesetzt werden.

Der letzte Lichtblick der Woche? Wissenschaftler haben ein Protein entdeckt, das Eiscreme am Schmelzen hindert. Danke. Jetzt, wo es draußen Herbst wird. Wenn man sich mit der Entwicklung allerdings ran hält, könnte es statt Schokolade werbewirksam im neuen Bridget Jones promotet werden. Hier tauscht man nicht René Zellweger  gegen ein jüngeres Modell aus (die sich jetzt nicht nur über  Berichterstattung zu ihrem Gesicht, sondern auch wieder zu ihrem Gewicht freuen kann). Nein, Patrick Dempsey (49) ersetzt Hugh Grant (55). Es geht an allen Fronten nur nach vorn, Schwestern.

In diesem Sinne, happy Sunday! #liveauthentic #letsgosomewhere #explore #lovinglife.

Foto: flickr – Kelly Kautz – CC by 2.0

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4 Kommentare

  1. Daniela Röder sagt

    Ach, ich bin so froh jetzt wieder auf dem laufenden zu sein. Vor allem, dass es einen neuen Bridget Jones Film geben soll, ist meine Nachricht des Tages. You Made my day. Danke Dir.
    LG Daniela

    • Ja! Und Colin Firth ist dabei & Bridget Mutter aber das Ganze basiert nicht auf Teil 3 des Buches. Das finde ich sehr vielversprechend, Darcy sterben zu lassen fand ich nicht so toll :-).

    • Daniela Röder sagt

      Da bin ich beruhigt. Das war wirklich keine gute Idee.

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