Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schönheitsideal

Gastbeitrag: Nur weil ihr es sagt, muss ich meinen Körper noch lange nicht lieben

Körpernormen und Schönheitsideale sind allgegenwärtig. Und es gibt den Versuch einer achselzuckenden Leichtigkeit, die diese Ideale ad absurdum führen will. Auch hier im makellosmag. Ich freue mich über diesen sehr persönlichen Gastbeitrag. Er zeigt, wie verdammt schwer das Weglächeln sein kann. Die Autorin möchte anonym bleiben.  Ich war immer mollig. Mit 16 entschloss ich mich, Vegetarierin zu werden und verlor ein bisschen Gewicht. Ich dachte mir, wenn ich schon ein paar Kilo runter habe, kann ich auch eine Diät machen. Also machte ich eine Diät. Es war eine ordentliche Diät, denn ich wusste viel über Ernährung. Seit ich 12 war, ging ich regelmäßig zu einer Ernährungsberaterin. Meine Mutter hatte damals entschieden, dass es eine gute Sache für mich wäre. Ich bin ihr dankbar dafür. Sie hat mich immer akzeptiert, wie ich war und war damit einer der wenigen Menschen, der das tat, als ich 12 war.

Halbnackte selbstbestimmte Frauen in Musikvideos gibt’s jetzt auch in der Mutti-Version

Die Bezeichnung MILF ist mir das erste Mal bei American Pie begegnet, als Stiflers Mom Einzug in die Popkultur hielt. Eine Mom I’d like to fuck, also eine Mutter, mit der ich gern mal würde, ist eine Frau, die es geschafft hat, ihrer biologischen Aufgabe nachzukommen und sich trotzdem ihre – tschuldigung – F***barkeit zu erhalten. Wie wichtig die nicht nur für den eigenen Lustgewinn (Heißt, hässliche Menschen haben keinen Sex.), sondern auch für die gesellschaftliche Position und das berufliche Fortkommen ist, hat Amy Schumer bereits in ihrem Sketch Last F***able Day festgestellt. Nun also Fergie. Die Sängerin, ehemals Mitglied der Black Eyed Peas mit anständiger Solokarriere hinten dran, meldet sich nach ein paar Jahren (War da nicht ein Kind?) mit M.I.L.F. $ zurück. Einer feministischen Hymne, wie ich heute las. Wie es sich für Pop und Feminismus gehört, wird hier schön ironisch gebrochen. MILF steht für Mom, I’d like to follow, also ein echtes weibliches Vorbild. So eine Mutter, der man nacheifern will, verdient natürlich ihr eigenes Geld. Der Song hat nicht umsonst ein Dollarzeichen im Titel. Im Video verbreitet Fergie ihre Botschaft der …

Gastbeitrag: Ich bin so eine, der die Jeans gleich wieder passt. –
Eine neue Perspektive auf den After Baby Body

Der erste Gastbeitrag, der mich erreichte (wenn auch nicht der Erste hier veröffentlichte), hat mich besonders gefreut. Denn er kam von keiner geringeren als Larissa vom No Robots Magazine. Eine meiner Lieblings- und Herzbloggerinnen, die hier sehr persönlich über eine Perspektive auf den After Baby Body schreibt, die es so auf dem Blog noch nicht gab. Danke, Larissa! Neulich in der Babygruppe: Ein paar junge Mütter mit noch recht kleinen Babys unterhalten sich. Mutter 1 an Mutter 2: „Du hast deine Figur aber auch schon wieder zurück!“ Mutter 2: „Ja, das war auch kein Problem. War eigentlich gleich wieder so, als ich aus dem Krankenhaus kam.“ Mutter 3: „Ey, davon will ich gar nichts hören!“ Er wird ja viel besungen, der After Baby Body. Die Magazine bejubeln Stars, wie toll sie kurz nach der Geburt wieder aussehen. Die Normalo-Frau weint entweder, weil sie das mit dem After Baby Body nicht so toll hinbekommt wie eine Gisele Bündchen oder weil sie den Druck, der auf junge Mütter gemacht wird, für absolut unverschämt hält. Larissa sagt selbst, dass ihr …

Mühelos natürlich – Ein paar Worte zu Kate Middletons VOGUE – Cover

Gerade hat der Sohn noch Barack Obama im Bademantel (mit Initialen!) begrüßt, da kommen die britischen Royals wieder um die Ecke. Kate Middleton ist auf dem VOGUE-Cover. Die Artikel überschlagen sich mit dem Lob der Natürlichkeit. Lässig lehnt sie auf dem Gatter. Und trägt kaum Make-Up. Nur ein strahlendes Lächeln. Prompt folgt der Link zwischen Äußerem und Persönlichkeit. Wir erfahren: die Bilder spiegeln die Herzogin eins zu eins wieder. So ist sie, natürlich und ungezwungen. Zum Shooting ist sie selbst gefahren – mit Lockenwicklern im Haar. Kate – die Königin der Natürlichkeit. Die Frau, die den Eyeliner für ihre Hochzeit selbst geführt hat. Woohoo. Die nicht so viel Wert auf Drumherum legt. So als Mutter. Und toll ist das doch, dass sie sich zeigt, wie sie ist. Ein Beispiel für viele Frauen. Gräme dich nicht, natürlich darfst du sein. Wenn die Kate das auch macht. Natürlichkeit. Das Einhorn unter den weiblichen Beautystandards. Wir wissen, Natürlichkeit bedeutet trotzdem schön sein. Keine Pickel und maximal kunstvoll zerzauste Haare. Echte Natürlichkeit muss hingegen keiner sehen. Das bekam Kate 2013 zu …

Körper, später

Der Moment, als mein Körper vom schwangeren Körper zum nicht mehr schwangeren Körper wurde, war kurz und beinahe flüchtig. Monatelang war er gewachsen, aufgegangen, gequollen. Es fühlte sich für mich nie magisch an, schwanger zu sein. Keine Ahnung einer Urkraft, keine alles überströmende Faszination während meine äußere Hülle sich unaufhaltsam den Bedürfnissen dieses neuen Lebens anpasste. Und trotzdem gab es da diese Seelenverwandtschaft mit meiner Mitte und der Person, die sie beherbergte. Es war ich und doch nicht ich zur selben Zeit und ich liebte das Gefühl, obwohl es kompliziert war. Vielleicht weil es kompliziert war. Es musste keinen Sinn ergeben. Diese Beziehung zum Baby und meinem Körper war, was sie war. Denn sie war sehr greifbar verankert – an mir und in mir. Ihre Tiefe und Präsenz war unumgänglich, ich musste nur herunterblicken. Als die Wehen einsetzten, folgte mein Körper seinem eigenen Plan. Sich zurückzunehmen und mit ihm die Arbeit zu tun für die er geschaffen war, klingt wenig traumatisch, spirituell oder sinnstiftend wie manch andere Geburtsgeschichte es tut, beschreibt aber am Besten, was passierte. Ein …