Alle Artikel mit dem Schlagwort: Das echte Leben

Gastbeitrag: Nicht jeder sieht man ihre Krankheit an

Ich habe Theresa schon einmal getroffen. Wir haben nicht besonders viel geredet, aber sie war jemand, deren Augen lächeln. Ihr kennt sicher diese Menschen, die einfach positiv sind. Als ihr Gastbeitrag bei mir eintrudelte, hat mich das ziemlich mitgenommen. Aber Theresa schrieb, dass sie findet, dass auch diese Themen eine Öffentlichkeit brauchen. Und da hat sie absolut recht. Hier kommt ihr Text:  Ich bin 29. Ich habe mehrere Kinderbücher auf Deutsch und Englisch (und eins sogar in chinesischer Übersetzung) veröffentlicht, bin an der Uni eingeschrieben, habe zwei Ausbildungs- und einen Weiterbildungsabschluss und viele Jahre Berufserfahrung als freiberufliche Englischdozentin und Nachhilfelehrerin. Alles ganz normal also, eine junge Frau mit Träumen und Zielen. Nur wer genauer hinschaut, erkennt die Anspannung. Die dunklen Ringe unter den Augen. Die blasse Gesichtsfarbe. Den kurzen Moment des Innehaltens und Durchatmens. Die verstohlene Einnahme einer Tablette mitten im Unterricht. Die ständigen kleinen Positionswechsel während der Vorlesung. Die Erleichterung, wenn ich in der Bahn oder im Bus einen Sitzplatz bekomme. Die Traurigkeit in meinen Augen, wenn ich Lehrmaterialien sehe. Oder kleine Kinder. Was von …

Beim Frisör

Gestern war ich beim Frisör. Während meine Wimpernfarbe trocknete und ich mit geschlossenen Augen in die Dunkelheit horchte, hörte ich ein Gespräch mit. Bereits als ich den Laden betrat, bemerkte ich, dass es eine besondere Frau in diesem Salon gab. Die anderen Kundinnen und die Angestellten schielten immer wieder verstohlen zu ihr hinüber. Sie schauten sie so an wie viele Frauen anblicken, die ein bisschen zu auffällig gekleidet, ein bisschen zu stark geschminkt sind – mit einer Mischung aus Ver- und Bewunderung. Ich denke, die Frau war Anfang 70, aber ich bin mir unsicher. Ich kann ältere Frauen schlecht schätzen, vielleicht weil ich in den Medien tatsächlich zu wenige von ihnen zu sehen bekomme und gar nicht weiß, wie weibliches Alter eigentlich aussieht. Aber vielleicht auch nur, weil ich mich mit zu wenigen umgebe. Die Frau war nicht allein. Neben ihr saß ihre Begleitung. „Meiner Mutter war es immer zu aufwendig, mir Zöpfe zu flechten,“ begann sie zu erzählen, während ich still in ihrem Rücken saß „ich musste ja auch früh mithelfen, wir waren ja …

Daddy’s Girl

In den letzten Tagen ging es medial viel um Väter. Um Väter von Töchtern. Um Väter, die bessere Menschen durch ihre Töchter werden. Diese Töchter machen Männer zu Feministen und setzten vermeintliche Frauenthemen wie den Gender Pay Gap auf politische Agenden. Sie machen empathischer, verständisvoller, liebender, ausgeglichener und verhelfen zu einem klareren Blick auf das Leben und gesellschaftliche Missstände. Mich irritert das – übrigens auch, wenn die Erzählung nur beinhaltet, dass Kinder im Allgemeinen einen Mann erst zu einem gefühlsbetonten Wesen machen. Und es zum Beispiel deshalb wahnsinnig bereichernd ist, Elternzeit zu nehmen. Wenn frischvervaterte Männer verkünden, wie sehr ihnen nun der Sinn des Lebens in aller seiner Klarheit vor Augen liegt – der da bedeutet, dass Zeit mit geliebten Menschen doch das Wichtigste sei. Ich frage mich dann immer, warum Freundinnen und Partnerinnen vor dem Kind nicht für diese Erkenntnis gereicht haben, aber das ist vielleicht ein anderes Thema. Ich überlege also und bin irritiert. Ganz besonders eben, wenn es die Töchter sind, die gesellschaftliches Engagement aus den XY-Chromosomen herauskitzeln. Dass Frauen mit ihrem …

#8 Heute in vier Wochen – Unbeschrieben-Podcast

Vor fast einem Jahr ging alles los – mit dem Buch und diesem Podcast. In vier Wochen wird es nun erscheinen und das ist alles immer noch ziemlich aufregend. Was in der Zeit zwischen Manuskriptabgabe und heute noch passiert ist und warum ich mit Eigenwerbung nicht ganz warm werde, erfahrt ihr in der achten Folge des Unbeschrieben-Podcast. Viel Spaß beim Hören! Das Buch könnt ihr z.B. hier vorbestellen (Link zu Amazon). Ich freue mich über Sterne und Rezensionen auf iTunes. Podcast-Feed ::: iTunes ::: Soundcloud:::Download Foto: flickr – Kimberly – CC by 2.0

#7 Wieso das erste Buch zirka 30 Jahre dauert – Unbeschrieben-Podcast

Ihr habt gefragt, ich habe geantwortet und das ist sie: die Folge voller Fragen. Fragen zum Buch und zum Schreiben. Was habe ich genau an den Verlag geschickt? oder Wie stand es um die Motivation beim Schreiben? Nebenbei erfahrt ihr in dieser Folge, warum ich auch finde, dass das erste Buch um die 30 Jahre dauert und welche ziemlich männlichen Schreibtricks Stephen King auf Lager hat. Ganz am Ende gibt es dann wieder einen Text, dieses Mal in der 15-Punkte-Schreibblockade-Edition. Viel Spaß beim Hören! Das Buch könnt ihr inzwischen z.B. hier vorbestellen,  in den Händen haltet ihr es dann im September. Und ich freue mich wie immer über Kommentare, Sterne und Rezensionen auf iTunes oder hier unter dem Post. Podcast-Feed ::: iTunes ::: Soundcloud:::Download Foto: flickr – Daniel Novta – CC by 2.0