Alle Artikel in: Coole Frauen

L(i)eben zu dritt

Als ich die Rubrik Gastbeiträge begann, wünschte ich mir viele verschiedene Geschichten und Perspektiven. Diesen Monat schreibt meine fabelhafte Gastautorin darüber, wie es ist mehr als nur einen Menschen zu lieben. Anonym, weil sie nicht sicher sein kann wie ihr Umfeld, insbesondere ihr berufliches, reagieren würde. Ich danke ihr für diesen offenen Text und dafür, dass sie sich das makellosmag als Ort ausgesucht hat. Und wünsche mir, dass wir alle irgendwann keine Angst mehr haben müssen zuzugeben, dass wir lieben – egal wen, egal in welcher Form.  Ich lebe mit zwei Männern zusammen, meinen Männern. Nennen wir sie Michael und Paul. Mit Michael bin ich schon seit einigen Jahren verheiratet, auch ganz offiziell, standesamtlich. Mit Paul erst seit etwa einem Jahr, in einer privaten Zeremonie mit Freunden, in der wir uns zu dritt noch einmal das Ja-Wort gegeben haben. Nicht offiziell, ohne Standesamt. Wir sind eine glückliche kleine, wenn auch ungewöhnliche, Familie. Wie es dazu kam? Michael und ich hatten eine glückliche Ehe zu zweit, die auf Vertrauen und Liebe aufgebaut war. Als ich merkte, dass da …

Feeministinnen und Raubaukinnen – Meine coole Frau im Oktober macht Wände schöner

Ich habe mich zwar gerade (so halb) von Facebook verabschiedet, aber eine gute Sache muss ich Mark Zuckerberg zugestehen. Über ihn habe ich Karin gefunden. Sie ist Illustratorin und will (nicht nur) unsere Kinderzimmerwände ein bisschen schöner zu machen. Ich mochte ihre Ideen sofort, denn sie sind nicht nur einfach schön (für die Kinder), sondern auch ein bisschen hintergründig (für die Eltern). Und seien wir mal ehrlich, wir brauchen keine weitere Elsa an der Wand. Aber vielleicht eine Feeministin. Grund genug, Karin zu meiner coolen Frau im Oktober zu machen und ihr ein paar Fragen zu stellen:

Kleinkarierte Ingenieure – Von der Agenturwelt in die Baubranche

Was erwartet man von einem Job: Selbstverwirklichung, Coolnessfaktor, ein super Gehalt? Bärbel vom Blog Farbenfreundin schreibt über ihren Jobwechsel von der hippen Agenturwelt in die Baubranche. Und berichtet von Klischees, die vielleicht nur Vorurteile sind. Damit ist sie meine wunderbare Gastautorin im September. Viel Spaß beim Lesen.   Einen ziemlichen Kulturschock erlebte ich, als ich vor Jahren aus der Metropole Berlin in die Landeshauptstadt von Hessen – nein, nicht Frankfurt sondern Wiesbaden – zog. Ähnlich extrem war der folgende Jobwechsel von der frauendominierten Agenturszene zur männerdominierten Baubranche. Agentur ist ja so cool, wenn man sich’s leisten kann! Ganz ehrlich, ich arbeite tatsächlich des Geldes wegen (ansonsten würde ich nur noch bloggen, reisen und Yoga machen) und wenn dann meine Putzfrau netto einen höheren Stundenlohn hat als ich, kann da was nicht stimmen. Das war mir eines Abends beim Nachzählen aufgefallen und deshalb musste ein Jobwechsel her. Alleine das angebotene Tarifgehalt war so enorm, dass die Agenturmädels ungläubig den Kopf schüttelten. Dazu noch einen stattlichen Jahresurlaub zuzüglich Urlaubsgeld, Gleitzeitkonto, vermögenswirksamen Leistungen, übertariflichem Zuschlag, Bonuszahlung… Der Arbeitsplatz hell und modern, die …

Lügen, die ich mir erzählt habe

Der heutige Gastbeitrag erreichte mich mit folgendem Mailtext: „Ich hätte es nicht geglaubt, aber es ist mir passiert. Ich bin gut ausgebildet, klug und informiert und trotzdem habe ich Gewalt lange nicht erkannt. Ich habe es mir nicht eingestanden, meinen eigenen Gefühlen nicht vertraut. Ich beschrieb es als nicht richtig gewollt oder anders gemeint und manchmal sogar als nur unangenehm“. Hier ist der Text. Ich war zwei Jahre in einer Gewaltbeziehung.

Gastbeitrag: Lügen, die ich mir erzählt habe

Der heutige Gastbeitrag erreichte mich mit folgendem Mailtext: „Ich hätte es nicht geglaubt, aber es ist mir passiert. Ich bin gut ausgebildet, klug und informiert und trotzdem habe ich Gewalt lange nicht erkannt. Ich habe es mir nicht eingestanden, meinen eigenen Gefühlen nicht vertraut. Ich beschrieb es als nicht richtig gewollt oder anders gemeint und manchmal sogar als nur unangenehm“. Hier ist der Text. Ich war zwei Jahre in einer Gewaltbeziehung. Es gab Gewalt mit Worten, mit Blicken. Es gab nie Gewalt mit Taten. Ich machte mich selbst fertig, ich weinte viel, ich verlor mein Selbstvertrauen, ich verlor das Gefühl für meinen eigenen Wert. Warum ich nicht gegangen bin? Weil man oft erst bemerkt, wie schlimm es ist, wenn man wirklich am Ende angekommen ist. Und wegen der Lügen, die ich mir erzählt habe. Liebe bedeutet auch Drama. „Das Schönste ist doch die Versöhnung.“ und „Wahre Liebe muss auch ein bisschen kompliziert sein.“ So dachte ich mit Mitte 20. Ich dachte sogar, dass die anderen Paare etwas verpassen. Dass ihre Beziehung nicht so tief sein kann …