Jahr: 2021

Kaffee

Vor kurzem musste ich einen Vorsorgebogen ausfüllen und wurde nach meinem Kaffeekonsum befragt. Am Morgen hatte ich einen Artikel gelesen, wie es damals zu Nichtraucherschutzgesetz kam und mich daran erinnert, wie selbstverständlich es in meiner Kindheit und Jugend war, überall zu rauchen. Eine meiner einprägsamsten Jugenderinnerungen ist tatsächliche eine sensorische: das Einschlafen nach der Disko umrahmt von den eigenen Haaren, die wie ein Aschenbecher rochen. Ich überlegte, ob es plausibel ist, dass Kaffeetrinken einmal die gleiche Ächtung erfährt. Was unwahrscheinlich ist, da es andere natürlich nicht wirklich gefährdet. Das beruhigt mich, denn ich bin eine sehr engagierte Kaffeetrinkerin.

Immer wieder das Gleiche tun

Mir ist heute etwas aufgefallen: Auf meiner Liste der kleinen schönen Dinge, die ich in den letzten Monaten befüllt habe, findet sich erstaunlich vieles, das ich immer wieder mache. Routinen wäre vielleicht ein guter Begriff dafür oder einfach nur die Freude daran, immer wieder das Gleiche zu tun. Es ist gar nicht so leicht, das so stehen zu lassen, denn sofort überlege ich, ob mich das zu einer langweiligen Person macht. Mir fällt wie zur Rechtfertigung ein Spruch ein, den ich einmal gehört habe: Um etwas Neues zu lernen, muss man den gleichen Weg wie gestern gehen.

Perfekte Duschtemperatur

Was gibt es Schöneres als die perfekte Duschtemperatur? Egal ob morgens oder abends, wenn ich es schaffe, den perfekten Punkt zwischen Hitze und Dampf zu finden, um mich hineinzustellen, bis ich langsam beinahe weggdöse, überflutet nicht nur makelloses Wasser (hihi) meinen Körper, sondern auch kleines Alltagsglück.

In Nörgellaune

Es gibt so viele schöne Worte für dieses unterschätzte Gefühl: nörgeln, mosern, granteln, grollen, rummaulen. An manchen Tagen und manchmal auch ein paar Tage länger, mag ich es ausgiebig zu nörgeln. Alles doof hier, nein, nichts kann es besser machen, kein Eis, kein Sonnenschein, keine positive Affirmation aus irgendeinem Podcast, einfach Decke über den Kopf und Tür zu.

Ungelesene Bücherstapel

Es ist soweit: Ungelesene Bücherstapel machen mir kein schlechtes Gewissen mehr, im Gegenteil. Vielleicht hat es etwas mit dem großen Umzug zu tun, vor dem ich mir natürlich das Ziel gesetzt hatte, dieses Mal wirklich auszumisten. Im Zuge des Ausräumens kam ich irgendwann auch zu unseren Büchern und ungefähr um die gleiche Zeit sah ich eine Folge der Netflix-Serie mit Marie Kondo, in der sie einer Frau beim Sortieren ihrer Bücher half. Kondo benutzte die gleiche Methode wie bei anderen Dingen auch: Does it spark joy? Löst es Freude aus?