Alle Artikel mit dem Schlagwort: Selbstoptimierung

Bist du noch langweilig oder schon busy?

Ich habe mir vorgenommen, dass mein nächster Post sich nicht um meinen momentanen körperlichen Zustand dreht – also Verbot für alles mit Bäuchen & Babys. Das wird hart. Bringen es doch solche Zeiten mit sich, dass man nachdenkt – über das Leben, sich selbst & Dinge wie das eigene Alter. Damit habe ich prinzipiell kein Problem, weil ich gern jünger geschätzt werde. Und trotzdem zucke ich immer kurz zusammen, wenn ich Bachelor-Praktikanten bekomme, die mal locker Mitte der 90er geboren wurden. Vor Kurzem wurde ich dann im öffentlichen Nahverkehr Zeugin eines Gespräches zwischen zwei – ich bin sehr schlecht im Alter schätzen – vielleicht 25jährigen.

Wie Apple das Ende der Selfies einläuten will

Wisst ihr noch, damals, vor noch nicht einmal 72 Stunden, als ich noch sehr gelassen war? Ich habe gelogen in dem Post. Ich habe nämlich in den zwei Tagen durchaus auch ungeliebte Dinge getan: Sicherheitskopien vom Blog gezogen & die Apple-Software aktualisiert. Beim letzen Mal tauchte als böse Überraschung die Health App auf & ich dachte, es könnte nicht schlimmer kommen. Dieses Mal haben sich die freundlichen Appleentwickler im Matewahn aber noch etwas viel Tolleres ausgedacht. Es gibt jetzt ein extra Album für Selfies in meinen Fotos. Für alle Selfies. Die werden irgendwie automatisch erkannt & zusammengesammelt. Vorbei sind also die Zeiten, in denen jemand zufällig beim Durchscrollen deiner Fotos bei deinen längst vergessenen Selbstporträts gelandet ist.

„Einmal Zeit, bitte.“ – „In normal oder qualitätsoptimiert?“

In der ZEIT gab es vergangene Woche ein Gespräch mit Frauen aus dem Netzwerk Working Moms. Es ging um die nicht wirklich neue Frage: Kann man beruflich sehr erfolgreich & eine gute Mutter sein? Ich könnte jetzt darüber schreiben, dass der Großteil der Frauen das Ernährermodell einfach umgedreht hat. Sprich, der Vater flexibilisiert seinen Job nach den Bedürfnissen der Kinder. („Wenn Mütter bei mir anrufen, weil es um irgendwelche Verabredungen für Spielnachmittage (…) geht, rufen die genau einmal an…(…) weil ich Ihnen sage, wenden Sie sich bitte an meinen Mann!“). Für die Arbeitswelt ist das natürlich ungemein praktisch, weil sich so richtig nichts ändern muss. Es gibt eine(n) Ernährer(in) & jemanden, der die Familie am Laufen hält. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Jede sollte ihr Leben so gestalten, wie sie mag. Ich erwarte nicht von diesen Frauen, dass sie gesellschaftliche Strukturen im Alleingang „von oben“ aufbrechen. Oder anders formuliert: Ich wünsche mir eigentlich von Karrieremännern wie Karrierefrauen, dass sie sagen: „Telefonkonferenz um 20 Uhr, geht’s noch?“ Aber jetzt bin ich ein wenig abgeschweift & schon wieder …

Die frierenden Eizellen von Facebook & Apple

Gestern erfuhren wir: Im Facebook & Apple Mitarbeiterhimmel gibt es nicht nur einen Süßwarenladen, Fahrräder für alle & den hauseigenen Frisör. Die beiden Firmen bezahlen ihren Mitarbeiterinnen anscheinend auch das Einfrieren ihrer Eizellen. Unter anderem berichtete die Süddeutsche über dieses Social Freezing: Das kostspielige Verfahren zu übernehmen ist in der IT und Tech-Branche, die unter Frauenmangel leidet, keine schlechte Idee, um die hochqualifizierten Mitarbeiterinnen zu binden. Da liegt bereits das erste Problem. Kinder in die Karriere einzupassen, sie zum „besten“ Zeitpunkt zu bekommen, ist also allein Frauensache. Ganz davon abgesehen, dass es den perfekten Zeitpunkt für Kinder sowieso nicht gibt, heißt das doch: Wer die Möglichkeit hat, genau zu planen, der Biologie sozusagen ein Schnippchen zu schlagen, der hätte auch keine Probleme mehr mit dem Aufstieg. Als würde nicht die gegenwärtige  Quote vs. Wirtschaft-Diskussion in Deutschland zeigen, dass es tiefer sitzt, dieses Problem mit den Frauen im Job. Und es nicht nur der vielbeschworene (und existente) Mutterknick im Lebenslauf, den es zu umschiffen gilt. Und was ist überhaupt mit den Frauen, die nicht einfrieren & einfach so Kinder kriegen. …

Währenddessen…irgendwo im Universum: ein Mann steht früh auf

Ich bin einem so außergewöhnlichen menschlichen Wesen begegnet, das möchte ich euch nicht vorenthalten. Auf der US-Website Business Insider berichtet Filipe Castro Matos von einem seiner größten life hacks (in etwa: fundamentale Umstellung der Lebensweise). Ist er Veganer geworden? Vater vielleicht? Nein. Der Mann ist 21 Tage lang jeden Morgen 4:30 Uhr aufgestanden. Jeden Morgen! 4:30 Uhr! 21 Tage lang! Ich weiß, ich weiß, ich habe den Mund auch nicht mehr zubekommen. Ein bahnbrechendes Experiment Wieso macht man so etwas Wahnsinniges? Wieso besteigt man nicht einfach den Mount Everest wie andere normale Menschen, wenn man seine Grenzen austesten will? Weil es hier um mehr ging als die eigenen Grenzen. Deshalb wird dieses außergewöhnliche Experiment auch in einem Online-Businessportal unter Strategie beschrieben. In 21 Tagen nämlich kann man eine neue Lebensgewohnheit einüben. Und die neue Lebensgewohnheit ist frühes Aufstehen zur Leistungssteigerung. Auch das deutsche Manager Magazin berichtete schon einmal über Experimente mit der eigenen Weckzeit zwecks Leistungssteigerung (im Manager-Fitness-Special). Da halten wir mal kurz inne & überlegen. Zunächst ist die Idee natürlich wirklich bahnbrechend. Früh aufstehen. Man möchte dem Autor zurufen: Das macht der …