Alle Artikel mit dem Schlagwort: Listen

Bekenntnis einer nicht mehr ganz so anonymen Listenschreiberin

Ich komme aus einer Dynastie von Zettelschreibern. Meine Eltern schreiben beide gern Dinge auf, Listen, notwendige Erledigungen, Tagesinformationen. Ihre Listen traf man überall an, auf dem Block neben dem Telefon, auf hastig herausgerissenen Zetteln, in Notizbüchern, auf Druckerpapier. Sie hingen mit Tesa am Kühlschrank. Allerdings war es nie chaotisch. Schließlich handelte es sich um Listen. Sie waren immer schön geschrieben und sogar, wenn meine Mutter etwas durchstrich, sah es elegant aus, eine perfekte, gerade Linie. Das Listenschreiben liegt also vermutlich in meinen Genen. Wenn ich morgens aufstehe, nehme ich mir einen Stift und Papier. Dann mache ich meine Liste. Das ist vielleicht etwas altmodisch, aber Listen im Smartphone, selbst in tollen, sehr klugen Apps, wo ich sie teilen kann, sind nicht das Gleiche für mich. Genauso wie ich einen Kalender aus Papier habe, habe ich meine papierene Liste. Manchmal brauche ich die Liste, um tatsächlich nichts zu vergessen. Die Tage sind voll und ich habe häufig Angst, etwas zu übersehen. Aber das ist es nicht nur. Die Liste hilft mir, Dinge zu ordnen. Aber sehr, …

Ein bisschen Podcastliebe

Podcasts sind großartig. Ich habe sie entdeckt, als ich dem ersten Kind stundenlang zum Einschlafen die Hand hielt und musste ein zweites bekommen, um mein abendliches Hören weiter zu rechtfertigen. Nachdem das erste Kind irgendwann wie aus dem Nichts beschloss, dass es groß sei und mich nicht mehr brauche. (Nicht erst seit diesem Erlebnis weiß ich, dass Erziehung eine Illusion von nervigen perfekten Babykindkurs-Müttern ist. Kinder machen alles irgendwann, nur nicht in meinem Tempo.) Der Plan mit dem zweiten Kind ging übrigens nur bedingt auf, denn es schlief von Anfang an unglaublich gut. Freundlicherweise hat es sich aber das Zahnen bis jetzt aufgehoben, so dass es nachts ganz viel wach ist, allerdings relativ friedlich. Es lässt sich gemächlich Dauerstillen und greift ständig nach dem Kopfhörer in meinem Ohr, was drei Dinge zur Folge hat. Mein Osteopath verdient wieder ordentlich an mir, denn ich vollführe jede Nacht eine lustige Verrenkung, die das Liegendstillen erlaubt, aber dem Baby den Blick auf meinen Kopfhörer verwehrt. Da das Kind den entgangenen Nachtschlaf tagsüber aufholen muss, hat es wieder die …

Insomnia – ein nächtlicher Listenpost

Das erste Kind schlief schlecht bis gar nicht – der Klassiker. Das neue Baby schläft viel zu gut, um wahr zu sein. Damit ich mich nicht zu sehr daran gewöhne, es zählt schließlich erst wenige Wochen, übernimmt mein Kopf dankenswerterweise die Babyrolle. Er schläft schlecht ein, meistens gar nicht & hält mich wach mit ausgefeilter Taktik allerlei Quatsch. Immerhin inspiriert er so wieder einmal einen Listenpost, die klicken ja angeblich gut: Kopf-Wachhaltestrategien – die nervigsten 10. Und ja, ich tippte das hier gerade nachts im Bett…im Dunkeln. Ihr dürft gern mitlesen. Aber leise, die anderen schlafen schon. Gruselige Bilder – „preventing sleep since 1992“ – Kopf: „Hey, erinnerst du dich an den Horrorfilm von letzter Woche? Hier, ich zeige dir nochmal das Gesicht von dem unheimlichen Geistermädchen.“ Wahllose Gedächtnisstichproben – Kopf: „Hey, schläfst du schon? Könntest du mal kurz nachgucken, wie dieses Virus in Dingens hieß? Nur für eine Sekunde? Interessiert mich gerade. Und läuft dieser Film eigentlich schon, hier, der da mit dem Typ aus dem anderen mit den Flugzeugen?“ Replay von peinlichen Momenten meiner bisherigen Existenz …

Sprechen ohne etwas zu sagen – Die Meeting-Edition

Ah, Meetings, Steering Committees, Projektgruppen…Immer wieder schön, immer wieder ein Quell anthropologischer Beobachtungen. Mittlerweile wissen gute Manager natürlich um die zeitfressende Komponente dieser Zusammenkünfte, weswegen es diverse lustige Techniken gibt, um den Output der hauseigenen Human Ressources durch Effizienzsteigerung eben dieser Meetings zu verbessern. Meetings 1×1 – Wie man den Output maximiert & die Mittagspausen verlängert Ich habe schon einiges erlebt: einen Anordnung freundlichen Aufruf, Meetings zeitlich auf 30-minütige Einladungen zu begrenzen. (Prinzipiell keine schlechte Idee, führte aber im Kern zur Verlängerung der Mittagspausen & mehr Anschlussterminen.) eine Verordnung Anregung, dass alle Meetings im Stehen stattzufinden haben. Führte zur Verlängerung der Mittagspausen, zur Anschaffung einer Menge Stehtische, die sicher irgendwie abgeschrieben werden konnten, was unter Umständen sogar positive Auswirkungen auf den Profit hatte… & zu einer Menge ärtzlicher Atteste. ein vierwöchiger Weisung Pilot zur kompletten Abschaffung von Meetings, was – ihr ahnt es bereits – zur Verlängerung der Mittagspausen & zur Erhöhung des Maileingangs um ca. 500 Prozent führte. Trotzdem war das meine Lieblingsmaßnahme. Denn wenn man sich trotzdem traf, war dies gepaart mit dem Thrill des Verbotenen wie …

Sprechen ohne etwas zu sagen – Die Meeting-Edition

Ah, Meetings, Steering Committees, Projektgruppen…Immer wieder schön, immer wieder ein Quell anthropologischer Beobachtungen. Mittlerweile wissen gute Manager natürlich um die zeitfressende Komponente dieser Zusammenkünfte, weswegen es diverse lustige Techniken gibt, um den Output der hauseigenen Human Ressources durch Effizienzsteigerung eben dieser Meetings zu verbessern. Meetings 1×1 – Wie man den Output maximiert & die Mittagspausen verlängert Ich habe schon einiges erlebt: