Alle Artikel in: Feminismus & Weltverschwörung

Mutti taugt grad so zum Vorbild…oder Bat Girl, die ist heiß!

Anfang Februar rief Lina von Notes to herself  zu einer Blogparade auf, in der sie fragte: Welche Frauen bewundert ihr? Der Post spukte mir eine ganze Weile im Kopf herum und nachdem ich Sybille Bergs Kolumne vom vorvorletzten Sonntag gelesen hatte, wusste ich wieso. Lina hatte in ihrem Aufruf eher beiläufig geschrieben: (Pssst: Über Beiträge von Männern freue ich mich sehr!). Sybille Berg schrieb in ihrem Text: „Dabei fällt mir gerade ein: Gibt es eigentlich Männer, die auf die Frage, auch nur die innere, nach einem Vorbild eine Frau nennen würden? Na, denken sie mal darüber nach.“  Gute Frage: Haben Männer weibliche Vorbilder? Da drängt sich die Gegenfrage auf: Warum sollten Männer keine weiblichen Vorbilder haben? Wieso sollten sich bei Frauen keine Eigenschaften finden lassen, die Männer bewundern und nachahmenswert finden? Ich schob also eine kleine Recherchefragestunde mit echten Männern ein und las ein bisschen beim Welterklärdienst reddit.

Das 6-Monatskind ist sehr lady-like – Royale Nachhilfe in Rosa-Hellblau

Als britischer Royal ist das Leben vermutlich eher so gähn. Ständig muss man irgendwo auftauchen, Bänder durchschneiden & Hände schütteln. Dabei weiß man nie, was man anziehen soll. Ein neues Outfit suggeriert Verschwendungssucht oder Modebewusstsein, ein bereits getragenes Nachlässig- oder Sparsamkeit. Am Ende geht es sowieso nur um die Fotos. Und vielleicht noch um ein paar private Worte, die sich gut in bunten Blättern machen. So geschehen in der letzten Woche bei unserem Lieblingsvorzeigeehepaar William & Kate. Beim Besuch einer Selbsthilfegruppe für Suizidgefährdete wurden sie ganz themenkonform nach dem Befinden des Nachwuchses befragt. George, so Kate, sei der „lautstarke, große Bruder“, ein „Wirbelwind.“ Auch wenn man es beim stets wohlfrisierten, pullundertragenden Kleinkind nicht auf den ersten Blick vermuten mag, so überrascht mich diese Aussage kein bisschen.

Dating in Feminismusland – Von Regeln & der Bumble App

Als ich Bumble hörte, kamen mir kleine, dicke, freundlich-summende Hummeln in den Kopf. Im Fall von Bumble wären es sogar freundlich-summende-feministische Hummeln. Empowered Hummeln. Denn die App, die es seit Anfang des Jahres gibt, verspricht feministisches Dating. Woo-hoo. Gegründet wurde sie von Whitney Wolfe, 25 Jahre alt & Mitgründerin von Tinder, jedermans & -fraus digitaler Lieblings-Wisch-und-Weg-Vekupplungsapplikation. Ihren Ausstieg bei Tinder begleitete 2014 ein Rechtsstreit wegen sexueller Belästigung. Es ging um einen Ex (und Mitgründer), der die Trennung nicht akzeptieren wollte. Wolfe gewann. Und startete neu. Der feministische Markenkern von Bumble, ein „Feminist Tinder“, das nichts weniger will, als Frauen die Kontrolle zurück zu geben & damit das Dating modernisieren, ist schnell erklärt: Nur Frauen können den ersten Schritt machen. Tun sie dies nicht binnen von 24 Stunden, ist Prince Charming wieder weg aus der Vorschlagsliste. Es sei denn, er verlängert das Ultimatum für die Dame auf weitere 24 Stunden. (Das funktioniert aber nur mit einer Frau pro Tag – siehe  Tindervergleich weiter unten.)

Ice Ice Baby – Geschlechterkampf am Temperaturregler

Wem erzähle ich hier vom Geschlechterkampf am Temperaturregler? Jede, die regelmäßig die heimische Heizung hochstellt während der Mitbewohner oder Partner wieder runterregelt, jede, die heimlich die Eisfüße zum Wärmen unter die fremde Decke schiebt, kennt ihn – den Kalten Krieg im heimischen Wohnzimmer. Dass Frauen sich irgendwie mit anderen Temperaturen wohl fühlen als Männer mag ein Klischee sein. Bei mir bestätigt es sich. Was zu Hause schlecht ist, kann im Büro nicht schaden.  Auch hier gibt es den Temperaturkrieg als eine Variante der beliebten Bürohierarchiesierungsspielchen. In langwierigen Konferenzen zum Beispiel wird die Stellung der Alpha-Beta-Männchen & Weibchen nicht nur über Sprechakte („Es wurde schon alles gesagt, aber noch nicht von mir.“) ausgefochten, sondern auch gern über das Öffnen & Schließen von Fenstern. Auch bei eingefahrenen Verhandlungsrunden habe ich erlebt, dass die Kompromissbereitschaft der Parteien bewusst durch Einfrieren bzw. Hochkochen befördert werden sollte. Was übrigens für gemischte Vorstandsteams spricht. Denn wenn Frauen & Männer unterschiedliches Kälte- & Wärmeempfinden haben, dann können sie sich hier super abwechseln, da immer eine Gruppe einen kühlen Kopf behält. Während sich draußen …

#10 Weinende Mädchen – In Verteidigung der Boygroup-Fans [NaBloPoMo]

Zwei Tage Pause liegen hinter mir, jetzt mag ich wieder schreiben. Zumal ich einen Schreibimpuls vom Wochenende zu spannend fand. Wenn ich an Fansein denke (der Schreibimpuls vom Samstag), denke ich automatisch an Boygroups. Vielleicht weil ich selbst bei Take That schwach geworden bin. Mit Betonung darauf, dass ich damals nicht die Robbie-Selbstmordhotline gebraucht habe. Und schon geht es los mit der Selbstverteidigung. Irgendwie ist sie peinlich, diese Starverehrung, dieses Gekreische. Heute gibt es sie immer noch – bei Boygroups (One Direction oder die One-Man-Show Justin Bieber), bei youtube-Stars oder Alex from Target, falls sich noch jemand erinnert. Das ist immer ein bisschen zum Schmunzeln & irgendwie süß. Ach Gottchen, diese kleinen weinenden Mädchen, hormongetränkt mitten in ihrer Evolution zur Frau. (Das ist die, die dann beim Anblick des Zalando-Paketes ausflippt.)