In einigen Wochen werde ich 33. Konfetti! Ich habe leider das Bohei um den 30. Geburtstag verpasst. Einer von den Trends, die an mir vorbeigingen. Wie Fischpediküre, Bubble Tea oder Grünkohl-Smoothies. Mit 33 bin ich jetzt aber auch zu alt, um wieder 20 zu sein & erst recht zu alt, um den wilden Studentenjahren (die müssen ja immer wild sein, spätestens im Rückblick) nach zu weinen. Mit 20 fragt man sich sowieso nur, wo man eigentlich hin will, um dann in den Dreißigern festzustellen, dass man jetzt da ist, wo man nie wirklich hinwollte. Und es genießt. Zumindest tue ich das.
Auch wenn die Abdrücke vom Kopfkissen morgens immer länger brauchen bis sie verschwinden, fühle ich mich noch nicht alt genug für den 33 ist das neue 40 & 40 ist ganz fabulös – Club. (Und dann 50 und dann 60…) Wenn ich aber eines definitiv bin mit fast 33 dann ist es weise – sehr, sehr weise. Und deshalb teile ich jetzt 33 Lebenserkenntnisse aus fast 33 Jahren mit euch.
- Wenn du denkst, du musst andere darauf hinweisen, wie klug, cool oder erfolgreich du bist, bist du es wahrscheinlich nicht.
- Erlebnisse lassen sich eigentlich viel schöner erinnern, wenn sie verblassende Ereignisse mit verschwimmenden Umrissen sind & nicht durch 200 Fotos belegt.
- Wir lesen & schreiben zu wenig. Das ist tragisch, weil es wahrscheinlich nie einfacher, günstiger & verfügbarer war als heute.
- Alle bereuen, was sie in den 90ern getragen haben.
- Immer erst die unangenehmen Dinge zu machen, um sich dann mit den angenehmen zu belohnen, mag einen disziplinieren. Oft machen die guten Dinge dann aber keinen Spaß mehr, weil man sich von den unangenehmen hat auslaugen lassen.
- Man sollte sich damit abfinden, dass die folgenden schönen Künste vom Aussterben bedroht sind: lange Unterhaltungen, Paartanz & Schreiben in ganzen Sätzen.
- Facebook ist nicht schuld am Werteverfall. Aber es ist ein guter Platz, um ihn zu beobachten.
- Du hast immer die Wahl. Die Wahlmöglichkeiten mögen be***** sein, aber du hast die Wahl.
- Mütter haben es nicht leicht. Unter anderem, weil sie so glorifiziert werden. Nur weil jemand gebären kann, ist er nicht von Natur aus gut. Schlechte Mütter kommen genauso häufig vor wie schlechte Väter. Die Kategorien gut & schlecht sind eigentlich auch die falschen. Für die richtigen brauche ich aber nochmal 10 Jahre Lebenszeit.
- Den Schulhof verlässt du nie. Du wirst immer unsicher sein. Selbst wenn du im Stadtteilsportzentrum beim Aerobic-Kurs vorbeischaust & alles voller Senioren ist. Weil das so ist mit dir, den Menschen & ersten Malen.
- „Schlafen kannst du, wenn du tot bist.“ ist ein blöder Spruch. Es kommt der Punkt, da musst du schlafen, damit du dich nicht fühlst als wärest du tot.
- Das Leben ist manchmal unfair. Auch schlechten Menschen passieren gute Dinge.
- Egal, wie toll du jemanden findest, wenn er nicht zu deinem Glücklichsein beiträgt (nicht 24/7 aber häufiger als zum Unglücklichsein), ist er nicht der Richtige.
- Abgesehen davon bist du für dein Glück selbst verantwortlich.
- Hohe Schuhe werde ich nie verstehen. Sie verwandeln dich in eine tippelnde Schnecke. Auch wenn man endlich mal eine gerade Haltung einnimmt.
- Wenn du denkst, du hast eine Lüge super verkauft & kommst damit durch, stimmt das zu 99% nicht. Wenn du denkst, du hast einen Lügner entlarvt, muss es genauso wenig stimmen.
- Egal wie viel Zeit & Geld ich darauf verwende, meine Haare werden nie so aussehen, wie ich will. Dass ich noch alle in der ursprünglichen Farbe habe, ist auch viel wert.
- Ich habe mich in den letzten 32 Jahren nie bereit für neue Herausforderungen gefühlt. Ich lag immer falsch.
- Oma hatte Recht: man lernt nie aus. Wer denkt, er müsse nichts mehr hinzu lernen, ist ein Idiot.
- Pessimismus steckt an. Wenn du dich mit negativen Menschen umgibst, wirst du infiziert. (Das Gleiche gilt für Optimisten, es bedarf nur einer höheren Dosis an Kontakt.)
- Sich einmal richtig auszuheulen (mit wasserfallartigen Tränen & Schnodderströmen aus der Nase) wird komplett unterschätzt.
- Niemand wird dir mehr im Weg stehen als du selbst. Hör damit auf.
- Die meisten Männer sind eigentlich ganz ok. Nicht alle Frauen sind deine natürlichen Verbündeten.
- Die Clubs, in die du unbedingt reinwolltest, sind heute geschlossen. Die Filme, die du sehen musstet, gibt’s nur noch auf Videokassette & die Klamotten, die du unbedingt brauchtest, liegen heute im Container. Denk mal drüber nach.
- Wenn dich deine Freunde nicht von Zeit zu Zeit kritisieren, sind sie nicht deine Freunde.
- N’Sync oder Backstreet Boys war keine wirkliche Wahlmöglichkeit für eine ganze Generation von Mädchen.
- Perspektive ist alles.
- Nicht alle müssen dich lieben. Das ist ok.
- Niemand hat jemals bereut zu wenig gearbeitet zu haben.
- Man sollte lernen, Arroganz & eine weitere Arschlochtugend zu kultivieren. Nicht als Teil seiner Persönlichkeit sondern als selten zu gebrauchende geheime Fähigkeit. Dann sind sie ganz nützlich zum Selbstschutz.
- Es wird nie eine bessere Serie für pubertierende Mädchen geben als Willkommen im Leben.
- Dass sie nach einer Staffel abgesetzt wurde, ist der größte Skandal der modernen Popkultur.
- Am Ende geht es nur darum, ehrlich zu lieben.
Foto: flickr – escalizier – CC by 2.0
Die Weisheiten gefallen mir. Hier noch ein Tipp zum Thema Glück. „Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist aufhören zu jammern.“ Albert Einstein
Dankeschön, ich schließe nichts aus und freue mich auf dein Thema!
Alles klar. Ich werde mir etwas Gutes überlegen.
Da ich bei „Über den Tellerrand“ das Thema für dich aussuchen darf, bin ich auf deinen Blog gekommen, um mich schlau zu machen, wer du bist und über was du so schreibst. Mir gefällt dein Stil sehr. Kompliment zu den vielen tollen Texten.
Ich gebe dir nun gerne noch die einmalige Chance drei Themen auszuschließen, über die du auf keinen Fall schreiben möchtest (das Ganze soll ja Spass machen). Dann lass ich den Hamster los, damit er die Ideenmaschine anwirft.
Herrlich! Ich denk drüber nach, versprochen.