Daddy’s Girl
In den letzten Tagen ging es medial viel um Väter. Um Väter von Töchtern. Um Väter, die bessere Menschen durch ihre Töchter werden. Diese Töchter machen Männer zu Feministen und setzten vermeintliche Frauenthemen wie den Gender Pay Gap auf politische Agenden. Sie machen empathischer, verständisvoller, liebender, ausgeglichener und verhelfen zu einem klareren Blick auf das Leben und gesellschaftliche Missstände. Mich irritert das – übrigens auch, wenn die Erzählung nur beinhaltet, dass Kinder im Allgemeinen einen Mann erst zu einem gefühlsbetonten Wesen machen. Und es zum Beispiel deshalb wahnsinnig bereichernd ist, Elternzeit zu nehmen. Wenn frischvervaterte Männer verkünden, wie sehr ihnen nun der Sinn des Lebens in aller seiner Klarheit vor Augen liegt – der da bedeutet, dass Zeit mit geliebten Menschen doch das Wichtigste sei. Ich frage mich dann immer, warum Freundinnen und Partnerinnen vor dem Kind nicht für diese Erkenntnis gereicht haben, aber das ist vielleicht ein anderes Thema. Ich überlege also und bin irritiert. Ganz besonders eben, wenn es die Töchter sind, die gesellschaftliches Engagement aus den XY-Chromosomen herauskitzeln. Dass Frauen mit ihrem …