Alle Artikel mit dem Schlagwort: Bekenntnisse

Worüber man sich jetzt Sorgen machen könnte

Ich bin keine ängstliche Person. Was mir fehlt, ist eine gewisse Unbekümmertheit. Die Einschätzung des eigenen Selbst entwickelt sich oft in Unterscheidung zu anderen. Ich bin noch nie ausgeglichen-vergnügt an einen Check-in Schalter herangeschlendert, um herauszufinden, dass ich mich bei der Flugzeit vertan habe. Ich habe schon immer Leute bewundert, die aus den Tiefen des eigenen Selbst heraus darauf vertrauen, dass sich die Dinge schon irgendwie finden werden. Mein fehlendes Vertrauen in die kosmische Macht von Zufällen, Karma & guter Lebensenergie führt zu einem ordentlichen Grad an Organisiertheit. Ich checke den Flugplan oft genug, um ihn irgendwann auswendig zu kennen. Das ist nicht schlimm. Diese Eigenschaft kann man im Leben auch gut gebrauchen. Wie mir ein Firmenpraktikant im ersten Semester an der Uni diese Woche bestätigte, eine gechillte Person bin ich nicht. (Darüber hinaus werde ich anscheinend auch älter & entferne mich immer mehr vom Sprachgebrauch der Jugend.  Aber das ist ein anderes Thema. Yolo.) Pauschale Aussagen über Geschlechterrollen finde ich ja sowieso null swag wie ihr wisst. (Ok, ok, ich höre auf.) Und auch wenn Frauen natürlich besser …

Was würden die coolen Frauen tun?

In Wochen wie diesen, mit wenig Schlaf & einer gefühlten Idiotenpopulation von 98% auf diesem Planeten, neige ich dazu, mit mir selbst hart ins Gericht zu gehen. Was kann ich ändern, damit die Welt ein bisschen weniger irre ist? Sehe ich alles zu schwarz? Müsste ich einfach ein bisschen entspannter sein? Als reinigende Soforthilfemaßnahme zur Aufrechterhaltung meiner psychischen Gesundheit, kommt mein Unterbewusstsein immer zuerst auf die Idee, ein paar verrückte Dinge zu tun. In meinem Kopf spukt dann so allerlei herum. In den gut besetzten Fahrstuhl einsteigen & sagen: „Sie wundern sich sicher, dass ich sie heute hier versammelt habe.“ oder nach Betreten der Umkleidekabine „Hey, hier ist ja gar kein Toilettenpapier!“ rufen. Vanillepudding in ein Mayonnaiseglas füllen & morgens in der U-Bahn essen. Ich weiß, mein Humor im richtigen Leben steht dem von Otto in nichts nach. Ich wäre auch lieber Loriot. Das mache ich ja auch alles nicht. Bis auf die Fahrstuhlgeschichte, die hier nicht zur Nachahmung empfohlen wird. Dafür tue ich andere sinnlose Dinge. Nachts alte Schulfreunde auf LinkedIn stalken, obwohl man …

Erste Hilfe für Reality-TV Süchtige – Meine 5 liebsten Shows

Der Bachelor hat mich leider ziemlich enttäuscht am Mittwoch. Dem Trash-TV gebe ich aber, wie gefühlt jeder 2. in der Bundesrepublik, heute Abend noch eine Chance. Wenn wieder die Prominenten, deren Namen man schnell noch in die Suchmaschine eintippen muss, in den Dschungel ziehen. Falls das auch langweilig werden sollte, gibt es hier erste Hilfe. Denn ich habe ein wenig nachgedacht. Wie lange ich eigentlich schon Realityfernsehen schaue & was meine liebsten Sendungen waren. Die erste Überraschung: Ich schaue es wirklich schon sehr lange. Real World Paris ist 2003 gedreht wurden, das ist 12 Jahre her. Trotzdem kann ich mich noch wie heute daran erinnern, wie ich auf MTV von Woche zu Woche mitgefiebert habe.  Überraschung Nr. 2: Erstaunlich viele der Sendungen gibt es heute noch im Netz. (Alles in English. Ich hoffe, die Links bleiben aktuell. Da es sich um relativ alte Sendungen handelt, stehen die Chancen aber gut.) Hier sind sie: Meine 5 liebsten Reality-TV Shows. Der Winter dauert sicher noch eine Weile. 1. Real World Paris (2003) Das waren noch Zeiten, als MTV der …

Triff die FABDFL – die feministisch-angehauchte Bloggerin, die Frauenzeitschriften liest

Am vergangenen Sonntag entspann sich unter dem Posts eine Diskussion über Frauenzeitschriften. Ich schrieb, dass ich diese nicht wirklich lese. Vielleicht mal im Netz klicke. Zwei Tage später habe ich einen Zeitungsstapel in der Wohnung in Angriff genommen. Wer aufmerksam mit liest weiß, ich räume ungern auf. Er war also bereits etwas älter & höher. Nun, den dort aufgefundenen Exemplaren von Instyle, BUNTE, Gala, ELLE, Vogue, Maxi, GRAZIA, BRIGITTE, Joy & Madame (exakte Aufzählung) nach zu urteilen, kaufe ich doch erstaunlich viele Frauenzeitschriften. Oder lasse sie mir von Vielfliegern mitbringen. Mit großer Wahrscheinlichkeit habe ich sie auch gelesen. Ihr könnt euch meine Verwunderung vorstellen. Hätte man mich nachts geweckt & nach meinem Blog gefragt, ich hätte so etwas gesagt wie: „Mein Blog ist der natürliche Fressfeind der Frauenzeitschriften.“ Kritisiert man nicht Dinge, die einem nicht gleichgültig sind? Jetzt lag ich wach & überlegte. Dann stand ich auf. Mir kam eine Idee, wieso ich den Papierstapel im Wohnzimmer habe. Wieso mir Frauenzeitschriften nicht egal sind. Ich weiß um den ganzen Schwachsinn, der sich zwischen den Hochglanzseiten befindet. Aber Frauenzeitschriften sind auch fast …

Ich habe Carrie Bradshaw wieder getroffen und sie ist ganz anders, als ich sie in Erinnerung hatte.

Heute geht es auf Zeitreise. Kurz nach der Jahrtausendwende – in einem mittelgroßen Alpenstädtchen in Frankreich finden drei Austauschstudentinnen zueinander. Sie finden bald heraus, dass die finale Staffel von Sex and the City bereits im französischen Fernsehen läuft. Problem: Im Wohnheim befindet sich nur ein allgemeiner Fernsehraum mit sehr lauten Franzosen drin, die immer Sport gucken. Mit denen sie sich, selbst wenn eine minimale Chance bestünde, dass sie umschalten, schon aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht verständigen könnten. (Am Rande interessiert hier vielleicht die Geschichte, wie eine von ihnen im Fahrstuhl stecken & dort fast für immer blieb, weil sie dem Mann der Notrufzentrale die Adresse des Wohnheims ansagen musste, in dem sie gefangen war. Mit Postleitzahl.) Aber man wäre nicht Anfang 20, wenn man nicht für jedes Problem eine pragmatische Lösung vorzuweisen hätte. Die Studentinnen legen zusammen & beschließen, einen Fernseher zu kaufen. Denn die Wohnheimzimmer à 12 qm haben einen Fernsehanschluss. (Liebe mitlesende nächste Generation, das waren die düsteren Zeiten vor dem allgemeinen Gebrauch von Smartphones & Mediatheken. Und mit Wohnheimen ohne W-Lan.) Mangelnde Sprachkenntnisse führen auch dazu, …