Alle Artikel in: Beauty & Banales

Liebes Mädchen in der Pubertät: Sei wer du bist, aber sei rasiert.

Es ist zwei Jahre her, dass die irische Journalistin Emer O’Toole in Großbritannien für Diskussionen sorgte. Sie hatte sich, zunächst als Experiment angelegt, 18 Monate lang nicht rasiert. Über diese Zeit & die Folgen berichtete sie mehrmals im Guardian, der Huffington Post & war Gast in vielen Talkshows. Ihre, sie selbst überraschende, Erkenntnis: die Reaktionen der Männer- & Umwelt waren weniger negativ als gedacht. Vor fast genau einem Jahr rief O’Toole 2014 als „year of the bush“  aus. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass im vergangenen Jahr viel über sichtbare Körperhaare gesprochen wurde. In der BRIGITTE berichtete man kurz vor Jahresende von gefärbten Achselhaaren als neuem Trend. Ein Veet-Werbespot erntete viel Kritik. In ihm entschuldigt sich die Freundin, dass es ein bisschen stoppelt, sie hätte gestern die Beine rasiert. Am Ende erfährt man „Don’t risk dudeness.“, also „Pass auf, dass du nicht zum Typ wirst.“ Ein Slogan verrät, mit Veet ist man frau „womanly around the clock“, nämlich rund um die Uhr Frau. Mittlerweile, so war mein Eindruck, muss auch die Schönheitsindustrie sensibler sein. Wahre Schönheit Kampagnen versprechen Umsatz. Wahre …

Liebe Kosmetikindustrie, ich kann dieses Jahr leider nicht mit euch feiern.

An alle Weihnachtsmänner, Elfen, rotnasige Rentiere & Hilfswichtel da draußen. Ich möchte dieses Jahr bitte, bitte KEINEN in hellblau gewickelten Gutschein mit weißer Schnörkelschrift und 80er-Jahre Schleife. Die schon immer latent spürbare Abneigung gegen diesen Wirtschaftszweig traf mich geballt nach einem eigenen Besuch im oben genannten Laden & gleichzeitigem Verlegenheitsgutscheinkauf (Der längst überfällige selbstkritische Post zu meiner eigenen Inkonsequenz ist in Arbeit). Stattdessen – liebe blondbezopfte, spitzohrige Weihnachtsfee im grünen Kleid  (schwere Disneyverseuchung in der Kindheit) – hätte ich gern drei Wünsche erfüllt.

Victoria’s Secret: Engel mit Full-time Job

Am 2. Dezember ist es wieder soweit & die alljährliche Victoria’s Secret Fashion Show erfreut die Welt. Na ja, zumindest einen Teil der Welt. Das Ganze wird wie immer ein Riesenspektakel, um möglichst viel Aufmerksamkeit für Unterwäsche zu erzeugen. 47 Engel (die offizielle Berufsbezeichnung der Models) werden den Laufsteg entlang laufen. Daneben gibt es noch singende Stars & erstmals ZWEI diamantenbesetzte BHs. Wahnsinn. Nun ist das Modeln für Victoria’s Secret sowieso nur der Crème de la Crème der internationalen Top-Models vorbehalten. Was unter anderem daran liegt, dass das Tragen der überdimensionierten Flügel so schwierig ist. Mhm. Untereinander herrscht angeblich auch große Konkurrenz, wer die größten Flügel hat, denn Größe der Flügel ist gleich Wichtigkeit & Marktwert des Model. Hach, die Frauen. Wobei, Größenvergleiche & Wichtigkeit in der Sozialkohorte… Den Engelaufmarsch zu kritisieren ist einfach. Die Engel sind immer fröhlich, haben alle die gleiche Frisur & einen unstillbaren Drang, Dauerküsschen zu werfen. Victoria’s Secret ist eine pinke Kaugummiwelt, die den vermeintlich perfekten Körper verkauft. Und das auch deutlich drüber schreibt, was erst kürzlich zu lauter Kritik führte. Richtig interessant am Marketing …

Leise rieselt das Klischee…

Das Weihnachtsmagazin des KaDeWe ist da!! Ich konnte es kaum erwarten. Denn ich liiiiiiebe Geschenke. Denn ich bin eine Frau. Und Frauen liiiiiieben Geschenke. Geschenke zeigen mir, dass ich das ganze Jahr alles richtig gemacht habe….Ich war ein braves Mädchen. Die Geschenkliste FÜR SIE (It’s a woman’s world) und FÜR IHN (Stilvoll unterwegs). Ich bekomme…einen Kimono mit Spitzeneinsätzen mit passendem Lingerieset. Denn Frauen liiiieben es, sich in Unterwäsche zu präsentieren. Dann ein Cocktailkleid mit Spitze, ein spitzenbesetztes Etuikleid & einen schwarzen Traum von einem Abendkleid. Da ist der Einsatz ganz dezent am Rücken – Spitze! Dazu noch der Strap-Slip, Handschellen mit goldener Kette & Peitsche, alles aus Satinbändern im passenden Koffer – soooo Shades of Grey. Und ein bisschen verruchte High Heels – spitzenbesetzt & transparent. Aber sehr stilvoll-verrucht. Und Männer liiiiieben hohe Schuhe. Fast so sehr wie Frauen Geschenke. Ein zuuuuckersüßes Babydoll und eng anliegendes Abendkleid mit Schößchen. Ich kann es mir leisten. Ich bin diszipliniert. Und Parfum, ein Collier, Ohrringe, Nagellack und Anti-Aging Augenserum. Ich bin ganz verliebt in den Häkelstring & den Häkelkragen mit Swarowskikristallen. Denn …

Husch, husch ins Körbchen… – BHs und das Ende der Unterschiede

Die Geschichte des BHs ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Zum Beispiel haben Feministinnen nie welche verbrannt.  Und dann natürlich die immanenten Gefahren dieses so unscheinbar wirkenden Kleidungsstücks. Bekommt man davon Brustkrebs? Sind zu enge BHs schuld an meinem Haarausfall? Das Problem der falschen BH-Größe scheint sowieso eines, was ständiger Aufklärung bedarf. Trotz fast monatlich alarmierender Meldungen, kriegen Frauen es einfach nicht auf die Reihe und kaufen ständig zu kleine Größen. Wenn man der Berichterstattung Glauben schenken darf. Nicht zu vergessen, das Frauenzeitschrift-Paradoxon: Kauft man jetzt sexy Unterwäsche für den Partner oder für sich selbst? Einer für alle? Ein Missverständnis scheint mir aber persönlich das hartnäckigste. BHs unterstützen nämlich nicht die Brust. Denn weibliche Brüste sind vielfältig und kommen in allen Formen vor, wie das Fotoprojekt Bare Reality gerade zeigt.  Heutige BHs machen aus ihnen aber nur eine einheitliche Variante. Ziemlich ähnliche Größe, rund wie ein Fußball und möglichst weit oben. Das liegt natürlich daran, dass man heute nichtgepolsterte Varianten fast nur noch in Läden findet, die vom Altersdurchschnitt weit über dem eigenen liegen. Gepolstert sind heute auch Sport-BHs und …